Viersen Schulstreit im Rahser

Viersen · Die Auseinandersetzung um Unterricht und Schulleitung an der zusammengelegten Gemeinschaftsgrundschule Rahser geht weiter. Die Schulpflegschaft der Astrid-Lindgren-Schule hat den Petitionsausschuss eingeschaltet.

Ab dem kommenden Schuljahr sollen die bisherigen Grundschulen St. Notburga und Astrid Lindgren eine neue gemeinsame Schule im Rahser bilden. Das hat der Rat der Stadt Viersen bereits vor mehr als einem Jahr beschlossen.

Doch mit der Harmonie zwischen der katholischen und der städtischen Einrichtung ist es nicht weit. Daran ist auch die Verwaltung nicht ganz unschuldig. Stein des Anstoßes sind für die Eltern offene Fragen zur neuen Schulleitung und dem künftigen pädagogischen Konzept. Eltern und Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule haben jetzt den Petitionsausschuss eingeschaltet.

In einem Schreiben teilen die Betroffenen dem Gremium des Düsseldorfer Landtags mit, dass sie sich "betrogen" fühlen. So soll das bisher praktizierte pädagogische Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts laut Schulamt Viersen zum Schulstart zunächst nicht mehr umgesetzt werden. Das Schulamt beziehe sich dabei auf eine Entscheidung der Bezirksregierung Düsseldorf, ein entsprechendes Dokument soll jedoch nicht vorgelegt worden sein.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die künftige Schulleiterstelle: So soll im März Dr. Silke Dückers-Klichowski, Leiterin der Astrid-Lindgren-Schule, von Schulrat Thomas Bongartz offiziell und schriftlich mit der Beauftragung der kommissarischen Schulleitung der neuen Gemeinschaftsgrundschule Rahser zum 1. August beauftragt worden sein.

Diese Entscheidung scheint nun durch die Bezirksregierung infrage gestellt zu werden. Zumindest informierte die kommissarische Schulleitung der St.-Notburga-Schule Ende Mai ihre Eltern, dass die Stellenbesetzung für die neue Schule noch nicht feststehe und eine Entscheidung in rund zehn Tagen fallen werde.

Die Eltern der Astrid-Lindgren-Schule sind derzeit verunsichert. Sie fragen sich, woher diese Informationen kommen. Begriffe wie "Mobbing" und "Mauschelei" machen die Runde. Die Bitte der Eltern an die Politik in Düsseldorf stellt klar: Sie wollen Silke Dückers-Klichowski als Schulleiterin behalten und das pädagogische Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts nicht aufgeben.

Nach dem nun die Landespolitik eingeschaltet ist, hat auch die Düsseldorfer Bezirksregierung mit rund einmonatiger Verzögerung der Schulpflegschaft der Astrid-Lindgren-Schule geantwortet. Klüger sind die Eltern deshalb nicht. Aus "datenschutzrechtlichen Gründen" sei es nicht gestattet, Auskünfte zu "personalbezogenen Angelegenheiten" zu erteilen.

(RP/rl)
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