Kreis Viersen Möbellager in Leuth geht in Flammen auf

Kreis Viersen · In der Silvesternacht hatten die Einsatzkräfte im Kreis viel zu tun. Am Schwanenhaus waren Möbel in Brand geraten, in Grefrath wurde ein BMW ein Raub der Flammen. In Amern fuhr ein 33-Jähriger ins Schaufenster eines Fahrradhändlers.

 In Amern fuhr ein Pkw-Fahrer gegen das Schaufenster eines Fahrradgeschäfts. Auch die Hauswand wurde eingedrückt.

In Amern fuhr ein Pkw-Fahrer gegen das Schaufenster eines Fahrradgeschäfts. Auch die Hauswand wurde eingedrückt.

Foto: Jungmann, Günter (gju)

Wenn Feuerwehr und Polizei im Kreis einen Strich unter die Silvesternacht ziehen, dann sprechen sie von einer vergleichsweise ruhigen Angelegenheit. Dabei ging es schon um kurz nach 17 Uhr richtig los: Eine dichte schwarze Rauchsäule stand über dem Bereich Schwanenhaus, dem ehemaligen Grenzübergang. Sowohl in der Leitstelle des Kreises Viersen als auch in Venlo meldeten Anrufer den Brand — ohne genau sagen zu können, wo es denn brennt.

 Anrufer aus Venlo und von deutscher Seite hatten den Brand gegen 17 Uhr gemeldet. Rund 70 Einsatzkräfte waren am Schwanenhaus im Einsatz, um brennende Möbel auf der Rampe einer Lagerhalle dort zu löschen.

Anrufer aus Venlo und von deutscher Seite hatten den Brand gegen 17 Uhr gemeldet. Rund 70 Einsatzkräfte waren am Schwanenhaus im Einsatz, um brennende Möbel auf der Rampe einer Lagerhalle dort zu löschen.

Foto: Jungmann

Die Venloer Feuerwehr schickte zur Erkundung ein Fahrzeug los. Auf deutscher Seite setzten sich die Löschzüge Leuth, Kaldenkirchen und Breyell in Bewegung. Die Venloer Feuerwehr verfolgte die "heiße Spur" über die niederländische A74 und traf schließlich am ehemaligen Grenzübergang Schwanenhaus auf die deutschen Kollegen und den Brand. Auf der Rampe einer etwa 220 Quadratmeter großen Lagerhalle brannten gestapelte Möbel.

Garage brennt vollständig aus
7 Bilder

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Die Feuerwehr konnte also zunächst von außen gegen den Brand vorgehen, musste aber später alle verbrannten Möbel wegziehen. Denn dahinter befanden sich Glasbausteine, von denen einige gesprungen waren. Dadurch hätten die Flammen ins Gebäude schlagen können. Drinnen gab es aber schnell Entwarnung: Kein Brandherd im Innern. Trotzdem mussten rund 70 Wehrleute mit 13 Fahrzeugen zwei Stunden lang hart arbeiten und wünschten sich danach nur noch einen ruhigen Übergang. Zu Schadenshöhe und Brandursache macht die Feuerwehr noch keine Angaben, Silvesterfeuerwerk wird aber als Zündquelle nicht ausgeschlossen.

Eindeutig Silvesterfeuerwerk war es, als gegen 21.25 Uhr die Elmpter Feuerwehr alarmiert wurde. Eine Notbesetzung blieb als Bedienung bei der gut besuchten Silvesterparty, die die Elmpter Wehr traditionell ausrichtet, die anderen fuhren zum Weyenhof, wo eine etwa drei Meter hohe, dichte Hecke aus Thuja und Wacholder in Flammen stand. Auf dem Nachbargrundstück feiernde Menschen hatten die Flammen bemerkt und Kinder oder Jugendliche weglaufen sehen.

Man versuchte sich noch selbst mit einem Feuerlöscher, brauchte aber dann doch die Feuerwehr, die mit relativ viel Wasser vorging und die Sträucher sogar teilweise kappen musste, weil sich im dichten Geäst Glutnester halten wollten. Im Verlaufe der Nacht meldet die Feuerwehr noch einige kleinere Brände, allesamt "silvestertypisch". Unter anderem brannte ein Vogelhaus ab.

Gegen 2 Uhr hatten die Bewohner eines Hauses in Grefrath Glück im Unglück: Die Besatzung eines vorbeifahrenden Streifenwagens hatte Rauch aus der Garage quellen sehen und die Feuerwehr alarmiert. Die Hausbewohner hatten den Brand noch gar nicht bemerkt. Die Wehrleute konnten ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindern, die Garage brannte jedoch völlig aus, auch der darin geparkte BMW wurde ein Raub der Flammen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist der Ausgangspunkt des Brandes in der Mülltonne zu suchen — dort lagen auch Reste von Feuerwerkskörpern.

Buchstäblich die Kurve nicht gekriegt hatte ein 33-Jähriger aus Amern gegen 5.18 Uhr auf der Hauptstraße in seinem Wohnort. Er fuhr mit seinem Ford Focus am Ende einer Linkskurve geradeaus und landete im Schaufenster eines Fahrradhändlers. Das Fenster ging zu Bruch, auch der untere Teil der Hauswand wurde eingedrückt. Fahrer und Beifahrer blieben unverletzt. Allerdings stellten die Beamten vor Ort Alkoholgeruch fest und baten den 33-Jährigen zur Blutprobe. Nach ersten Erkenntnissen verfügte er auch nicht über eine gültige Fahrerlaubnis.

Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ein Boisheimer am Neujahrsmorgen gegen 10 Uhr. Als er die Autotür öffnete, sprang ein Dalmatiner in den Wagen und machte es sich im Fußraum bequem. Das offensichtlich ans Autofahren gewöhnte Tier sah dort seine Rettung und war auch mit guten Worten nicht dazu zu bewegen, den Wagen zu verlassen. Schlussendlich gelang es, ohne polizeiliche Hilfe das Problem zu lösen. Deshalb kann die Polizei auch keine Angaben dazu machen, ob der Hund wieder bei seinem Besitzer oder zunächst im Tierheim landete.

Und wie jedes Jahr waren in der Silvesternacht auch die Landfinger unterwegs. Da, wo die Häuser leer waren, weil die Besitzer auswärts feierten, schlugen sie zu. Drei Einbrüche in Waldniel wurden bis zum Neujahrsmittag bemerkt. In Häusern an der Klosterstraße und der Gustav-Rösler-Straße wurden die Täter nach ersten Erkenntnissen nicht fündig, sondern zogen, nachdem sie alles durchwühlt hatten, wieder ab. An der Ungerather Straße fielen ihnen in einem Haus eine Digitalkamera, zwei Mac-Books und Bargeld in die Hände.

(hah)
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