Kreis Viersen 14 Dinge, auf die wir uns 2014 freuen
Kreis Viersen · Der Sekt steht kalt, seit einer Woche schon. Die Flasche wird heute um Mitternacht geköpft, und dann stoßen wir an auf das neue Jahr und all die wunderbaren Dinge, die uns erwarten. Den ein oder anderen Termin können wir schon im Kalender anstreichen.
Eine Riesen-Sause wird sicherlich wieder das Eier-mit-Speck-Festival in Viersen. Nachdem im Sommer die Angst umging, ob und wie es nach dem Absprung des Hauptsponsors Diebels weitergeht, hat das Organisationsteam nun mit Veltins einen neuen Hauptsponsor gefunden. Die Verträge sind gerade unterzeichnet worden. "Wir haben uns erst mal darum kümmern müssen, einen neuen Sponsor zu finden, da konnten wir noch keine Bands buchen", sagt Jürgen Haigh vom EmS-Team. Das wollen die Organisatoren jetzt im Januar erledigen. Fan-Wünsche werden wie in der Vergangenheit auch berücksichtigt, wenn's passt. Das Festival findet vom 25. bis 27. Juli am Hohen Busch statt. Der Kartenvorverkauf startet am 1. Februar.
Ebenfalls im Januar wird das Programm für das 28. Internationale Jazzfestival in der Viersener Festhalle geplant, erzählt der künstlerische Leiter Ali Haurand. Fest steht bislang nur die WDR Big Band, die am Festivalsamstag auftritt. "Ich habe mehr als 260 Anfragen von Künstlern aus 13 Ländern erhalten, aus Europa ebenso wie aus Amerika", sagt Haurand. In den kommenden Wochen werden die Organisatoren eine Auswahl treffen müssen. Karten gibt es ab 19. Mai.
Feste gefeiert wird auch in Brüggen, dort wird das 725-jährige Bestehen der Burg begangen. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg 1289. Ein Mittelaltermarkt am 6. und 7. September soll diese Zeit erlebbar machen. Bogenschützen, Falkner und Märchenerzähler haben sich schon angekündigt.
Auf 11 x 11 Jahre blickt die Karnevalsgesellschaft "De molveren Dei" aus Lötsch im kommenden Jahr zurück. Der Name stammt aus dem Krämerlatein und bedeutet: "Die kahlen Köpfe" — früher zogen sich die Narren Schweinsblasen über den Kopf und feierten mit "Glatze". Jeck sind die Lötscher heute immer noch: Sie laden in ihrer Jubiläumssession zum Nelkensamstagszug nach Lötsch ein. Das Motto: "11 x 11 Jahre mit Spaß dabei — so sind wir, de molveren Dei".
Angestoßen wird 2014 auch an einen Ort, der einen besseren Zugang zur Geschichte der Stadt Viersen ermöglichen soll: In der Villa Marx bietet der "Viersener Salon" Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Raum für den wissenschaftlichen Diskurs zu Kultur, Stadt- und Regionalgeschichte. Der Verein für Heimatpflege greift damit den Salon-Gedanken des 17. bis 19. Jahrhunderts auf und entwickelt ihn weiter. Zum Start wird im Mai die erste Ausstellung mit dem Titel "Der Niederrhein — Schauplatz europäischer Geschichte" eröffnet.
Grund zur Freude gibt es in der Viersener Südstadt: Für die Umgestaltung des Gereonsplatzes und die Gestaltung des Umfelds rund um die evangelische Kreuzkirche sowie die geplante Grünfläche an der Realschule haben Bund und Land mehr als 818 000 Euro zugesagt. Auch die Häuser in der Südstadt sollen herausgeputzt werden. Die Stadt unterstützt mit dem Hof- und Fassadenprogramm Eigentümer bei der Aufwertung ihrer Immobilien.
Herausgeputzt werden soll auch der Brachter Ortskern: Im Frühjahr soll der Bericht der Planerin Astrid Urgatz vorliegen, die die Brachter bei der Dorfentwicklung begleitet hat. Mit Worten ist es nicht getan: Taten sollen folgen. Im Haushaltsplanentwurf für 2014 hat die Gemeindeverwaltung 200 000 Euro eingestellt — unter anderem für die Umgestaltung der König- und der Marktstraße, des Weizer Platzes und des Bischof-Dingelstadt-Platzes. Für die folgenden drei Jahre plant die Verwaltung jeweils 50 000 Euro ein. Über diesen Entwurf müssen die Fraktionen in den kommenden Wochen aber noch diskutieren.
Dass eine Schnapszahl Glück bringen kann, wissen nicht nur Brautpaare, die sich ein besonderes Datum für den schönsten Tag auswählen: In Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten soll der 22.2. zum Tag der Entscheidung werden. Dann will das Unternehmen Deutsche Glasfaser ein letztes Mal zählen, wie viele Vorverträge für einen Glasfaseranschluss unterzeichnet wurden. Werden die erforderlichen Mindestzahlen nicht erreicht, wird das Glasfasernetz nicht gebaut. Wenn sich die Zahlen jetzt aber noch verbessern, kann der Ausbau fürs schnelle Internet starten.
Sekt oder Selters fließt in den Rathäusern am 25. Mai: Bei den Kommunalwahlen entscheiden die Bürger, wer sie künftig im Stadt- oder Gemeinderat vertreten soll. Und in den Kommunen, in denen der Bürgermeister seinen vorzeitigen Abschied bekanntgegeben hat, wird es dann auch neue Bürgermeister geben — bei uns in Brüggen und Schwalmtal. Nettetals Bürgermeister Christian Wagner lässt die Bürger ebenfalls ein Jahr früher entscheiden, wer Chef im Rathaus wird. Er geht für die CDU aber auch selbst wieder ins Rennen.
Wenn im Frühjahr der Neubau am Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) fertig ist, werden die Neugierigen wohl in Scharen zur Eröffnung strömen: Zum Tag der offenen Tür im September kamen schon rund 1500 Menschen. Das Projekt kostet 32 Millionen Euro.
Eltern, die sich für ihre Kinder längeres gemeinsames Lernen und mehr Lehrer wünschen, freuen sich auf den 1. August 2014: Dann geht in Viersen die neue Primusschule an den Start. Das Land hat den Schulversuch genehmigt. Die Viersener Schule wird eine von 15 Primusschulen sein, die landesweit eingerichtet werden. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet.
Die Billard-Weltmeisterschaft im Dreiband findet in Viersen noch einmal statt — im kommenden Jahr zum 25. Mal. Ob es 2015 eine Fortsetzung gibt, ist noch nicht klar: Die Veranstalter wollen mehr Geld von der Stadt, doch das hat Bürgermeister Günter Thönnessen bislang abgelehnt — das Stadtsäckel ist leer.
Der aus Viersen stammende Autor Markus Orths arbeitet derzeit die letzten Korrekturen in seinen neuen Roman ein, der im August 2014 im Verlag Schöffling & Co. erscheint. "Alpha und Omega — Apokalypse für Anfänger", so lautet bislang der Titel des rund 600 Seiten starken Werks. Nahm Orths in "Lehrerzimmer" die Schule aufs Korn und in "Hirngespinste" den Literaturbetrieb, nimmt er sich nun die unterschiedlichen Weltbilder vor — betrachtet durch die Augen eines Reisenden aus dem Jahr 2525, der unsere Welt der Jahre 2000 bis 2030 besucht. "Eine Groteske, die den Barbarismus, in dem wir leben, seziert", sagt Orths.
Besucher des Brüggener Tierparks können sich im Frühjahr auf Nachwuchs bei den Ziegen freuen: Der "Bock des Jahres" verbringt derzeit viele kuschelige Stunden mit den weiblichen Ziegen, wie Tierpark-Inhaberin Helga Kerren berichtet. Der gehörnte Casanova wurde zum "Bock des Jahres" gekürt, weil er eine hübsche Tolle auf dem Köpfchen trägt und ein besonders schön geschecktes Fell hat. Auch bei den Kängurus und den Erdmännchen könnte es Nachwuchs geben.
