Niederkrüchten Elmpter Segler tritt für Deutschland an

Niederkrüchten · Der gebürtige Elmpter Jan Omsels ist Deutscher Meister im Streckensegelflug. Im kommenden Jahr geht er bei der Segelflug-Weltmeisterschaft in Finnland gemeinsam mit Mario Kießling für Deutschland in die Luft.

Jan Omsels ist Deutscher Meister. Der gebürtige Elmpter schaffte im Sommer bei der Deutschen Meisterschaft im Stre-ckensegelflug die Sensation: In Lüsse bei Berlin ließ der 29-Jährige den mehrfachen Deutschen Meister und zweifachen Vize-Weltmeister Mario Kießling in einem Herzschlagfinale ganz knapp hinter sich. Der Lohn: Im kommenden Jahr bei der Segelflug-Weltmeisterschaft in Finnland vom 22. Juni bis 6. Juli darf Omsels gemeinsam mit Kießling für Deutschland in die Luft gehen.

Streckensegelflug erfordert fliegerisches Können, taktisches Ge-schick und meteorologisches Gespür. Je nach Wetter werden an bis zu 14 Wertungstagen jeweils bis zu 600 Kilometer lange Strecken vorgegeben. Dazu legt der Sportleiter zwei bis fünf Wendepunkte fest, die jeder Pilot als GPS-Koordinaten im Bordcomputer hat. Das war es dann aber auch schon mit den technischen Hilfsmitteln. Der Rest liegt in der Hand des Fliegers.

Die Faustregel lautet: Wer Strecke machen will, muss erst Höhe gewinnen. Darum belauern sich die Piloten am Himmel, stets auf der Suche nach Thermik, um Aufwinde nutzen zu können. Schäfchenwolken sind darum sehr beliebt, weil sie dort entstehen, wo Thermik aufsteigt. Werden sie aber zu groß, schirmen sie die Erde von der Sonne ab, und die schöne Thermik bricht zusammen. Insofern hat diese Disziplin auch viel mit dem Abpassen des richtigen Augenblicks zu tun. Jan Omsels erwischte am fünften Wertungstag den perfekten Augenblick: An der Südspitze einer Wolkenbank machte er eine sterbende Aufwindlinie aus. Omsels ging das Risiko ein. Recht tief näherte er sich der Linie, das ausgewiesene Notlandefeld schon im Blick. Er glitt in die Aufwindlinie hinein — und stieg mit ihr auf. Damit erreichte Omsels genug Höhe, um 211 Kilometer weit zu segeln — so viel schaffte kein anderer an diesem Tag. Das war die Führung, die er an den beiden letzten Wertungstagen behauptete.

Das Segelfliegen hat Omsels, der heute bei Frankfurt lebt, beim Aero Club Brüggen auf dem ehemaligen Elmpter Flughafengelände gelernt. Beruflich ist er inzwischen in geringfügig größeren Flugzeugen unterwegs. Er fliegt bei Condor mit der Boeing 757 oder 767 Urlauber nach Kanada, Kenia oder in die Karibik.

(jos)
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