Kreis Viersen Kreis für den Streckenausbau

Kreis Viersen · Nach Angaben des Technischen Dezernenten der Kreisverwaltung, Andreas Budde, sind auch das Land NRW und der Regionalrat für die Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Kaldenkirchen-Dülken. Berlin muss sich bewegen.

 Ein ICE 3 auf der Verbindung Amsterdam-Frankfurt passiert ein Porreefeld in der Nähe von Kaldenkirchen

Ein ICE 3 auf der Verbindung Amsterdam-Frankfurt passiert ein Porreefeld in der Nähe von Kaldenkirchen

Ohne den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Kaldenkirchen und Dülken ist kein Reisefernverkehr auf die Verbindung Eindhoven-Düsseldorf zu bekommen. Diese Einschätzung teilt auch der Technische Dezernent der Kreisverwaltung, Andreas Budde. "Im Grund herrscht darüber Einigkeit", sagte Budde gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post. Nach seiner Auffassung muss der Bund jetzt mit vereinten Kräften bewegt werden, die Investition von etwa 50 bis 60 Millionen Euro vorzunehmen.

In der Konferenz des Projektes RoCK (Region of Connected Knowledge) am vergangenen Freitag in Düsseldorf seien im Prinzip zwei Varianten vorgestellt worden. Zum einen gibt es den Vorschlag, den RE 13 in Mönchengladbach zu teilen und einen Teil ohne die zahlreichen Halte bis nach Venlo durchzuschicken und den anderen Zugteil wie bisher mit allen Halten dieselbe Strecke befahren zu lassen. Die andere Möglichkeit ist die, einen IC-Zug von Düsseldorf aus nach Eindhoven (und weiter nach Den Haag) mit wenigen Halten auf die Strecke zu bringen.

Durchgehend ist sinnvoll

Von der Variante über den Nahverkehr hält Budde wenig. Es bleibe unter anderem dabei, dass Reisende in Venlo umsteigen müssten. Außerdem habe der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Linie erst kürzlich an die Eurobahn/Keolis vergeben, mit einer Laufzeit bis etwa 2023. Mehr Sinn mache es, eine internationale Fernverbindung, dann ohne den VRR auf einer zweigleisigen Strecke durchgehend zu gestalten.

"Sehr begrüßenswert" ist aus Sicht des Kreises, dass der IC in Viersen halten soll. Die Kreisstadt wäre damit an das internationale Fernstreckennetz angeschlossen, dies sei ein wichtiger Impuls für die weitere Entwicklung des Standortes und seiner Umgebung. Allerdings droht die Zeit wegzulaufen. Die Niederländer bestellen neue Zugverbindungen demnächst für den Zeitraum 2015 bis 2025. Die RoCK-Partner wollen einen IC für die Verbindung Den Haag-Düsseldorf über Viersen anmelden.

Dies wird daran scheitern, dass in Berlin die Notwendigkeit des Streckenausbaus nicht gesehen wird. Im November war sogar eine Herabstufung der Verbindung bekannt geworden. Damit dürften sich der Kreis ebenso wenig die die Städte Nettetal und Viersen zufriedengeben, meinte Andreas Budde am Dienstag.

"Wir beim Kreis halten die Bewertung durch das Bundesverkehrsministerium jedenfalls nicht für richtig", fügte er hinzu. Das Land Nordrhein-Westfalen und der Regionalrat bei der Bezirksregierung seien ebenfalls für den zweigleisigen Streckenausbau, um die Verbindungen durch den Niederrhein und die Anbindung mit den Niederlanden zu stärken. Der allerdings werde eben nicht kurzfristig umzusetzen sein.

(RP)
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