Niederkrüchten Widerstand gegen das große M

Niederkrüchten · Der Bau eines McDonald's-Schnellrestaurants in Elmpt rückt näher. In der ersten Bürger- und Behördenbeteiligung ist kein Einwand aufgekommen, der das Projekt gefährden könnte. Der umstrittene 60-Meter-Werbepylon bleibt.

 Eines der Bilder aus einer Sichtbarkeits-Analyse zeigt den geplanten Werbepylon aus der Perspektive Alte Zollstraße. In Eingaben von Bürgern regt sich Kritik. Laut McDonald's muss der Mast 60 Meter hoch sein.

Eines der Bilder aus einer Sichtbarkeits-Analyse zeigt den geplanten Werbepylon aus der Perspektive Alte Zollstraße. In Eingaben von Bürgern regt sich Kritik. Laut McDonald's muss der Mast 60 Meter hoch sein.

Foto: KN

Der Planungsausschuss befasste sich jetzt mit den Anregungen der Bürger und der "Träger öffentlicher Belange" (dies sind Behörden, Institutionen und Verbände). Aus Sicht der Verwaltung wiegt offenbar kein Einwand so schwer, dass er das Verfahren ins Kippen bringen könnte. Den meisten Anregungen wurde nicht stattgegeben. Der Ausschuss schloss sich dem mehrheitlich an.

Eröffnung im Frühjahr geplant

Widerstand gegen das Projekt regte sich bei den Grünen, der CWG und Teilen der SPD. Nach dem Beschluss des Planungsausschusses, den der Rat noch bestätigen muss, zeigte sich McDonald's-Bauexperte Mark Volckmann optimistisch: Er rechnet damit, dass McDonald's am Nollesweg im Frühjahr 2012 eröffnen kann.

Hauptkritikpunkt ist nach wie vor der 60 Meter hohe Werbepylon, den McDonald's errichten will. Dagegen haben nicht nur die Anwohner, die die Sitzung zahlreich verfolgten, sondern auch der Landesbetrieb Straßenbau und der Kreis Viersen Bedenken angemeldet. Was den Landesbetrieb Straßenbau und den Kreis betrifft, konnten diese Bedenken ausgeräumt werden, wie die Verwaltung mitteilt.

Die Straßenbaubehörde wollte ursprünglich nur einem 55 Meter hohen Pylon zustimmen, hat dann aber offenbar eingelenkt. Auch in insgesamt 16 Eingaben von betroffenen Bürgern spielt der Pylon fast immer eine Hauptrolle. Darum hat die Gemeinde, auch auf Forderung des Kreises, eine weitere Sichtbarkeitsanalyse für verschiedene Sichtachsen durchführen lassen.

Sie kommt zum Ergebnis, "dass die Störwirkung des Pylons im Landschaftsbild eine geringe Beeinträchtigung mit sich bringt". Bei den Zuhörern im Saal sorgte diese Einschätzung für hörbaren Unmut. Für McDonald's ist der Pylon in 60 Meter Höhe unverzichtbar, wie Volckmann erneut deutlich machte. Andernfalls werde das große "M" von der Autobahn nicht rechtzeitig sichtbar. Auf Antrag von Anja Degenhardt (Grüne) wurde über den Pylon separat abgestimmt. Für den 60-Meter-Mast stimmten zehn Ausschussmitglieder, fünf sagten "nein", eines enthielt sich.

Weitere Kritik der Bürger zielt auf Müllprobleme. Die sieht die Verwaltung nicht, weil sich McDonald's im Durchführungsvertrag verpflichte, weggeworfenen Müll auf dem Restaurantgelände und im näheren Umfeld zu beseitigen. Eine Wertminderung der Grundstücke in der Umgebung, die mehrere Anwohner befürchten, könne laut Verwaltung "pauschal zwar nicht ausgeschlossen werden, angesichts der verbesserten Versorgungssituation sind jedoch auch Wertsteigerungen denkbar."

Für Volker Krüger (Grüne) ist diese Argumentation "ein Hohn". Im Rahmen des Planverfahrens werden der Bebauungsplan und der zu ändernde Flächennutzungsplan in Kürze nochmals für vier Wochen öffentlich ausgelegt.

(jo-s)
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