NiederkrÜchten Grundschul-Umzug könnte teurer werden

NiederkrÜchten · Nach der bisherigen Kalkulation schlägt der Umzug der Grundschule ins alte Hauptschulgebäude mit 1,45 Millionen Euro zu Buche. Unklar ist, was der Abriss an der Dr.-Lindemann-Straße kostet

Beim geplanten Umzug der Katholischen Grundschule Niederkrüchten und dem damit verbundenen Umbau des ehemaligen Hauptschulgebäudes am Oberkrüchtener Weg hat der Rat der Gemeinde Niederkrüchten das Tempo etwas gedrosselt. Im Grundsatz herrschte in der jüngsten Ratssitzung nach wie vor Einigkeit: Der Umzug der Grundschule, die am alten Standort Dr.-Lindemann-Straße aus allen Nähten platzt, ist richtig und notwendig.

Bauchschmerzen bereiten den Politikern allerdings die erheblichen Kosten: Um das seit der Schließung der Hauptschule vor drei Jahren weitgehend leer stehende Gebäude für die Erfordernisse eines modernen Grundschulbetriebs umzubauen, muss die Gemeinde nach der bisherigen Kalkulation 1,45 Millionen Euro in die Hand nehmen. Rund 660.000 Euro kann sie aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020" in Anspruch nehmen. Damit bliebe ein Eigenanteil von etwa 800.000 Euro.

Johannes Wahlenberg (CDU) und Wilhelm Mankau (SPD) mahnten weitere Zahlen an, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den reinen Umbaukosten stehen. Dies betraf zum Beispiel die Kosten des Umzugs der Grundschule oder die Herrichtung der Außenanlagen am einstigen Hauptschul-Gebäude.

Wahlenberg wies darauf hin, dass für das Gesamtprojekt streng genommen auch die Abrisskosten für das bisherige Grundschulgebäude auf der Dr.-Lindemann-Straße berücksichtigt werden müssten. Das dortige Gelände will die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) erwerben und im Rahmen einer Neubebauung Seniorenwohnungen errichten.

Die Abrisskosten für das Grundschulgebäude seien allerdings nicht so einfach zu ermitteln, erklärte Hermann Derix vom Bauamt. Bei einem so alten und mehrfach erweiterten Gebäude müsse zunächst sehr aufwändig untersucht werden, welche Baustoffe verwendet wurden und ob eventuell Schadstoffe vorhanden sind. Jörg Lachmann (CWG) schlug vor, die Folgenutzung der Grundschule nicht mit der Kalkulation für den Hauptschul-Umbau zu vermischen. Dies könne das Projekt verzögern oder gar verhindern. Auch Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) warnte davor, die Chance, die sich jetzt biete, verstreichen zu lassen.

Der Rat beauftragte die Verwaltung schließlich einstimmig, die Planungen fortzuführen und nach der Sommerpause im September ergänzende Zahlen zum Hauptschul-Umbau zu liefern.

(jo-s)
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