Viersen Ein Kölner auf der roten Couch

Viersen · Frank Bühler ist die Überraschung wieder einmal gelungen: Bei der siebten Auflage von "Frank Bühler und Gäste" am neuen Veranstaltungsort berichteten spannende Menschen über sich und das, was sie bewegt.

 Frank Bühler (rechts) freute sich, dass keiner der 155 Stühle im Maximilian-Kolbe-Haus unbesetzt blieb.

Frank Bühler (rechts) freute sich, dass keiner der 155 Stühle im Maximilian-Kolbe-Haus unbesetzt blieb.

Foto: Franz-Heinrich Busch

"Ausverkauft!" Das Schild klebte schon seit Tagen über den Plakaten für die Benefiz-Veranstaltung "Frank Bühler und Gäste". Entsprechend voll war es im neuen Veranstaltungsort, dem Maximilian-Kolbe-Haus. Keiner der 155 Stühle war leer, als Frank Bühler, die traditionelle Lederkappe auf dem Kopf, an seinem roten Pult Platz nahm und Rudi Linges am Piano das Rintgen-Lied zur Begrüßung spielte.

"Nach sechs Jahren habe ich ein ganz neues Bild vor mir. Aber obwohl wir hier 51 Plätze mehr haben, ist es immer noch zu wenig. Das heißt, euch muss es irgendwie Spaß machen, meine Gäste zu sehen. Darauf bin ich stolz. Danke fürs Kommen", freute sich Bühler sichtlich gerührt. Schon mit dem ersten Talkgast, der auf der bekannten roten Couch Platz nahm, landete der Viersener einen Volltreffer: Professor Dr. Stephan Wehr, der musikalische Leiter des Musiktheaters der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, ein Südstadt-Viersener, plauderte mit Bühler über seinen Lebensweg, die Ausbildung von Opernsängern und die deutsche Bühnenlandschaft an sich, die laut Wehr mit keiner auf der Welt zu vergleichen ist. Herrlich dann die Stimmung, als der Gast am Piano Platz nahm und gemeinsam mit allen Besuchern das alte Volkslied "Die Gedanken sind frei" anstimmte. Donnernder Applaus für den ersten Gast und eine phantastische Stimmung.

Was wäre ein Abend mit Bühler ohne die bekannten Vierscher Öperkes. Nach seinem ersten Gast gab Bühler das erste Öperken zum Besten, bei dem "ein mit dem Mopp geschlagener Bruder" die Gäste herzlich lachen ließ. Die nächsten Gäste der Couch, ein Vater-Sohn-Gespann, waren den meisten Besuchern bestens bekannt: Die Fotografen Alfred und Thomas Evers aus der Südstadt erzählten ein wenig von ihrer Arbeit. Wobei Alfred Evers verriet, dass er über 4000 alte Bilder von Viersen in digitalisierter Form vorliegen hat. Einige Banner dieser alten Aufnahmen hatten die beiden, sehr zur Freude der Besucher, dabei.

Dass Thomas Evers Saxofon spielt, war eine weitere Überraschung. Gemeinsam mit seinem Musikerkollegen Michael Zach am Piano gab es drei musikalische Einlagen, bevor der Radio- und Fernsehmoderator Dieter Könnes den Couchplatz übernahm.

"Der Vierscher lebt in Kempen", berichtete Bühler, bevor sich die beiden über Könnes Arbeit und seine Berichte über Billigflieger, Anlagenbetrug und das Geschäft mit der Altkleidersammlung unterhielten. Wie ein Kölner Liedermacher, nämlich Uli Teichmann, auf die rote Couch kommt, machte Bühler schnell klar. "Der St. Gereonstift Köln war, bis auf eine kleine Unterbrechung, vom Mittelalter bis zur Säkularisierung Grundherr von Viersen. Viersen war das Lehen, und der Vertreter war der Schultheiß. Daher auch Namen wie Gereonsplatz, Gereonstraße oder der Schultheißenhof", erklärte Bühler die Verbindung zwischen Viersen und Köln.

Der Krätzkes-Sänger Teichmann begeisterte mit seinen Liedern mitten aus dem Leben. Zugabe hieß es im Anschluss, bevor die kurzweilige Unterhaltung für dieses Jahr mit einem lang anhaltendem Applaus ihren Abschluss fand.

(tref)
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