Viersen Mit der Knutschkugel auf großer Tour

Viersen · 15 167 PS in Form von 150 Fahrzeugen und 19 Motorrädern gaben sich auf dem Viersener Remigiusplatz ein Stelldichein. Die nunmehr 25. Oldtimer-Rallye ging am Samstag an den Start.

 Glück hatten die Cabriofahrer: Da am Samstag die Sonne schien, konnten sie den vielen Besuchern ihre Schätze mit offenem Verdeck präsentieren.

Glück hatten die Cabriofahrer: Da am Samstag die Sonne schien, konnten sie den vielen Besuchern ihre Schätze mit offenem Verdeck präsentieren.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Gerade sind Sigrid und Edgar Manhaupt auf den Viersener Remigiusplatz gefahren und haben eingeparkt, und schon zücken die Passanten ihre Fotoapparate und Handys. "Edel" und "einfach nur schön" lauten die Kommentare. Was so begeistert, ist ein schwarzer Jaguar XK 120, Baujahr 1956. "Er hat uns in den acht Jahren, in denen wir ihn fahren, noch nie im Stich gelassen", berichtet Sigrid Manhaupt, die die Position der Beifahrerin übernommen hat. Das werde sie genießen, verrät sie. Sie fahre den Oldtimer auch, aber durch das nicht synchronisierte Getriebe, das Arbeiten mit dem Zwischengas und der harten Lenkung sei der Wagen nicht so einfach zu bewegen, sagt sie.

 Ob Porsche 356 oder die Ente von Citroën: 150 Fahrzeuge nahmen diesmal an der Oldtimer-Rallye teil.

Ob Porsche 356 oder die Ente von Citroën: 150 Fahrzeuge nahmen diesmal an der Oldtimer-Rallye teil.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Auf dem gesamten Remigiusplatz herrscht rege Betriebsamkeit. Oldtimer nach Oldtimer rollt auf den Platz. 150 Fahrzeuge und 19 Motorräder sind zur 25. Oldtimer-Rallye, ausgerichtet vom Motorsportclub Süchteln, dem Werbering Viersen aktiv und der Stadt Viersen, angemeldet. Auf dem Remigiusplatz gibt es kein freies Eckchen mehr. "Mehr können wir nicht annehmen. Mit dieser Teilnehmerzahl ist der Platz voll", sagt Hans-Willi Pertenbreiter, Marketingleiter der Volksbank Viersen, die der Hauptsponsor der Rallye ist.

Ein Stückchen weiter ist der siebenjährige Alessandro in den Anblick einer knallroten BMW Isetta 250 vertieft. Die nach vorn zu öffnende Tür fasziniert ungemein. "Möchtest du dich mal reinsetzen?", fragt Angelika Stegers und öffnet die Tür. Schwupps — sitzt Alessandro hinter dem Steuer und lacht in die Kamera von Opa Horst Weinreich. Er fühlt sich sichtlich wohl in der Knutschkugel, wie die Isetta liebevoll genannt wird. Aber dann heißt es umsteigen.

"Wir fahren nämlich selber die Rallye mit", informiert sein Vater Axel Weinreich. Mit einem Citroën GS, Baujahr 1974, werden die drei Generationen unterwegs sein. An der Zündapp KS 600, Baujahr 1939, bereiten sich indes Anja Schoenmackers und ihre zwölfjährige Tochter Laureen auf die Rallye vor. Laureen legt den Gurt an und sichert den Aufgabenkatalog mit den Suchbildern im Beiwagen, während ihre Mutter den Tourenplan auf einem Kunststoffbrett am Lenker des Motorrades festklemmt. "Ab und zu muss ich dann anhalten und die Seite umblättern", verrät sie.

Die Stimmung ist bestens, und sogar das Wetter spielt mit. Die Sonne kommt hervor. Bei Bärbel Rudat und Nicole Sajot fallen die Blicke der Besucher nicht nur auf ihren 56er Cadillac, sondern auch auf die beiden Damen selbst. Sie tragen nämlich das passende Outfit zum Wagen. "Das habe ich eigens für heute in einem Rockabilly-Shop im Internet bestellt", verrät Rudat, die den Cadillac fährt.

Dann ist es so weit: Viersens stellvertretender Bürgermeister Hans-Willi Bouren gibt das Startsignal mit der sich senkenden Flagge. Der erste Oldtimer rollt auf die Straße. 30 Sekunden später folgt der nächste. Die rund 100 Kilometer lange Strecke mit ihren verschiedenen Aufgaben, die es zu lösen gilt, liegt vor den Fahrern, bevor am späten Nachmittag der Süchtelner Lindenplatz angesteuert wird.

(tref)
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