Kreis Viersen Ein Ehrenamt im DRK als Fulltime-Job

Kreis Viersen · Die Sozialarbeit nimmt im DRK-Kreisverband Viersen einen wichtigen Stellenwert ein. Untrennbar mit dieser Arbeit verbunden ist Wilma Jansen. Bei der stellvertretenden Kreisvorsitzenden laufen alle Fäden zusammen.

 Weit über normales ehrenamtliches Engagement hinaus leistet Wilma Jansen. Die stellvertretende DRK-Kreisvorsitzende betreut Frauen nach Krebs und initiiert und fördert soziale Gruppen unter dem Dach des DRK.

Weit über normales ehrenamtliches Engagement hinaus leistet Wilma Jansen. Die stellvertretende DRK-Kreisvorsitzende betreut Frauen nach Krebs und initiiert und fördert soziale Gruppen unter dem Dach des DRK.

Foto: Kaiser

"Eigentlich ist die Sozialarbeit eine Selbstverständlichkeit der Wohlfahrtsverbände und damit auch des DRK. Wir haben immer ein offenes Ohr und geben da Hilfe, wo sie nötig ist." So beschreibt Wilma Jansen mit wenigen Worten den Aufgabenbereich der Sozialarbeit des Deutschen Roten Kreuzes. Sie ist nicht nur die stellvertretende Kreisvorsitzende, sondern auch die Leiterin der Sozialarbeit im DRK-Kreisverband Viersen.

Wilma Jansen füllt diese Aufgabe dabei im Ehrenamt aus, wenngleich sie eigentlich ein Fulltimejob ist. Denn eine ruhige Arbeit fürs Wochenende oder den einen oder anderen Abend ist ihre Aufgabe beileibe nicht. Wie oft das Handy am Tag klingelt, hat die engagierte Tönisvorsterin noch nie gezählt. Aber es bimmelt sehr oft. Erst gerade rief der Kreisverbandsarzt an, um nachzufragen, ob seine Mail angekommen sei. Der Inhalt ist ihm wichtig, er will sicher sein, dass sie angekommen ist.

Der Mediziner und die Leiterin der Sozialarbeit haben zusammen einen Termin bei der neu gegründeten Selbsthilfegruppe für Demenzerkrankte und deren pflegende Angehörige im Nettetaler Stadtteil Schaag. Die Betreuung und Unterstützung solcher Gruppen gehört zu den Aufgaben der Sozialarbeit. Wilma Jansen leitet in Vorst eine eigene Gruppe. Es handelt sich um den seit fast 30 Jahren existierenden Gesprächskreis Krebsnachsorge für Frauen und Männer. Themen vorbereiten, Referenten einladen, auch mal eine gemeinsame Aktivität planen — für den Gesprächskreis, der sich zweimal im Monat trifft, gibt es reichlich zu tun.

Aber gleichgültig, welcher Art die Arbeit ist, Jansen setzt auf Information und Netzwerke. "Wichtig ist immer, dass ich informiert bin. Wenn Informationen fehlen, ist das einfach nur schlecht", sagt sie. Durch die gute Netzwerkarbeit, die sie in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut hat — solange hat Jansen schon die Leitungsfunktion inne — kann die 68-Jährige in der Regel schnell und unkompliziert helfen. Es kommen nicht nur Hilfsanfragen von Gruppen des DRK, weil sie in einem bestimmten Bereich Unterstützung brauchen. Und es sind auch nicht nur Anfragen von hauptamtlichen Mitarbeitern im DRK. Oft kommt es vor, dass ein DRK-Mitarbeiter einfach das Gespräch sucht und sich mit Jansen austauschen möchte. "Ich freue mich immer, wenn ich helfen kann", sagt Jansen. Ein Part, der ebenfalls mit zur Sozialarbeit gehört, sind Reisen, die das DRK anbietet. Sie werden von Wilma Jansen und einem Team weiterer Ehrenamtler Jahr für Jahr akribisch bis ins Detail geplant. Das heißt, mögliche Hotels vorab besichtigen, sich über den jeweiligen Ort und seine Infrastruktur sowie wie Ärzte und lohnende Ausflugsziele informieren und die gesamte Reise planen. Dazu gehört dann auch verantwortlich die Reiseleitung. Und wenn wie aktuell geschehen, die Reiseleitung unerwartet erkrankt, muss Jansen auch schon einmal unverhofft selbst einspringen. Eine Frau für alle Fälle, das ist die Tönisvorsterin beim DRK und das möchte sie lange bleiben. Sie liebt die Arbeit, die soziale Aufgaben mit sich bringt.

(RP)
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