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Viersen Dülken: Aus für 2. Verbindung

Viersen · Die seit Jahrzehnten umstrittene zweite Straßenverbindung zwischen Viersen und Dülken wird es nicht geben. Das sagt der "Verkehrsentwicklungsplan Viersen 2025", der Anfang Dezember im Fachausschuss vorgestellt wird.

Der Rahmen für die Verkehrsentwicklung in Viersen für die nächsten 15 Jahre steht. Auf einem Sachparteitag beschäftigte sich die Viersener CDU im Ernst-Klusen-Saal intensiv mit der künftigen Straßenplanung und -nutzung in der Kreisstadt. "Ziel ist es, dass wir so viel Verkehrswege wie nötig vorhalten, aber so viel Lebensqualität wie möglich erhalten", so Parteichef Paul Mackes. Zentraler Punkt der Veranstaltung war die Präsentation des neuen Verkehrsentwicklungsplans für die nächsten 15 Jahre, den ein Aachener Fachbüro im Auftrag des Rates erarbeitet hat. Der derzeit noch gültige Generalverkehrsplan stammt aus dem Jahr 1984.

Umgehung für Boisheim

Wichtigster Faktor des neuen Papiers, das der Politik offiziell Anfang Dezember vorgestellt wird: Eine seit Jahren politisch immer wieder diskutierte zweite Verbindung zwischen Viersen und Dülken wird es nicht geben. Mehr noch: "Eine solche Verbindung würde Verkehr von der Autobahn anziehen. 1500 Fahrten, die heute auf der Autobahn stattfinden, würden diese neue Straße nutzen und zusätzlichen Verkehr nach Dülken bringen", so Verkehrsexperte Karl-Heinz Schäfer.

Der Diplom-Ingenieur, dessen Team alle Verkehrsformen für Viersen sowie das Parkraumkonzept untersucht hat, kommt zu einem für die Stadt in Teilen durchaus positiven Ergebnis: "Das heutige Straßennetz weist eine sehr gute Grundstruktur auf." Parallel belegen die Zahlen, dass in den vergangenen Jahren keine "Kfz-relevanten Zunahmen" des Verkehrs zu verzeichnen waren. Damit sei — unter anderem aufgrund der demografischen Entwicklung — auch in den kommenden Jahren nicht zu rechnen. Einzige Ausnahme ist der Lkw-Verkehr. Schäfer: "Der wird bundesweit zunehmen. Hier gilt es für Viersen, spezielle Routen zu erstellen, um die Bevölkerung so wenig wie möglich zu belasten."

Mit Ausnahme von Boisheim erteilte der Planer auch weiteren Umgehungsstraßen ein klare Absage. Neben den räumlichen Problemen würde es weder für Süchteln, noch für Dülken Zuschüsse für solche großflächigen Maßnahmen geben. Statt dessen kann an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet der Verkehrsdichte und der Lärmentwicklung kostengünstiger entgegengesteuert werden.

"Hier waren sie bereits vor mehr als zehn Jahren auf dem richtigen Weg", so der Experte, der demnächst einen Lehrauftrag als Professor an der Fachhochschule Köln übernehmen wird. Mit einer Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 oder 40 km/h in Teilen der Stadt, würde der Verkehr dort leiser, umweltverträglicher aber trotzdem zügiger laufen. Zwei Bereiche müsste Viersen nach Meinung von Schäfer intensiv untersuchen: "Viersen bietet sich von der Struktur als fahrradfreundliche Stadt an. Es gibt fast keinen Ort, der weiter als vier Kilometer vom Zentrum entfernt ist." Gleichzeitig sollte der Knotenpunkt um die Autobahnauf- und abfahrt zwischen Dülken und Viersen unter die Lupe genommen werden: "Hier gibt es Belastungen, die durch kleine bauliche Maßnahmen und Veränderungen an den Ampelschaltungen optimiert werden könnten."

(RP)
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