Viersen Verkehrsplanung wird neu begutachtet
Viersen · Spätestens, seitdem die Stadt Viersen zum zweiten Mal vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster in Sachen Verlängerte Vogteistraße in Alt-Viersen im vergangenen Jahr gescheitert ist, hat sie ein Problem: Die Verkehrsplanung muss grundlegend überarbeitet werden. Als im vorigen Jahr die Politik die seit Jahren geplante Ostumgehung in Süchteln zu den Akten legen ließ, stand auch für diesen Stadtteil fest: Eine neue Straßenplanung muss her. Schließlich hakt es in Dülken. Die zweite Verbindung zwischen Alt-Viersen und Dülken am Ransberg wurde von der politischen Mehrheit im Stadtrat ebenfalls in 2007 zu Fall gebracht.
Das sind nur drei – allerdings besonders schwer wiegende – Beispiele dafür, warum eine Generalüberholung der Verkehrsplanung in der Kreisstadt dringend notwendig ist. Der Bau- und Planungsausschuss brachte dieses Vorhaben jetzt auf den Weg.
Bereits im Jahre 2001 war das Aachener Ingenieurbüro BSV beauftragt worden, ein neues Verkehrskonzept zu erarbeiten. In einer ersten Phase hatte das Gutachterbüro die Verkehrssituation des Jahres 2002 analysiert. Damals wurden auch sämtliche bis dahin existierenden Verkehrsgutachten – sie befassen sich überwiegend mit kleineren, örtlichen Verkehrsproblemen – gesichtet. Ziel war es, darauf aufbauend einen neuen Generalverkehrsplan für die Stadt Viersen zu erstellen.
Durch immer wieder von der Politik geforderte Einzelgutachten, etwa zur Ostumgehung Süchteln oder zur zweiten Verbindung Viersen-Dülken sowie den häufigen Wechsel im Amt des Stadtbaurates ist die kontiniuierliche Bearbeitung der Gesamtkonzeption indes ins Stocken geraten.
Nun soll es einen Neuanfang geben, der auch die jüngsten Änderungen (Stichwort: keine Umgehungsstraße durchs Ninive nach bisheriger Planung) einbezieht. Die Politik ließ im Bau- und Planungsausschuss erkennen, dass sie vom Gutachter eine Konzeption erwartet, die ohne vorherige Einschränkungen einen Generalverkehrsplan darstellt. Die Planer sollen grundsätzliche Freiheiten haben, über mögliche Straßenführungen nachzudenken.
In die Planung einbezogen werden soll auch eine mögliche Fortführung des Innerstädtischen Erschließungsringes in Alt-Viersen mit dem Ziel, die Süchtelner Straße zu entlassen. Auch die Entlastung Süchtelns und eine Südumgehung Dülkens soll vom Gutachter geprüft werden. Einen entsprechenden Antrag hatte die Bürgervereinigung FürVIE gestellt. Etwa 45 000 Euro soll das Gutachten nach RP-Informationen kosten. Die Mittel dafür müssen im städtischen Haushalt für 2008 bereit gestellt werden.