Viersen Ansteckender Rhythmus

Viersen · Samba Reggae und Samba Batucada stehen auf dem Programm der Volkshochschule. Beim Einführungsnachmittag gab Wolfgang Vossen den Interessenten einen ersten Einblick in das Trommeln mit Hand und Stock. Noch Plätze frei.

Fast hätte der Einführungsnachmittag für den Volkshochschulkursus "Brasilianisches Trommeln" gar nicht stattgefunden. Eine Woche vor dem Termin hatte es gerade drei Anmeldungen gegeben. Kursleiter Wolfgang Vossen blieb optimistisch. Der 50-Jährige aus Neuss sollte Recht behalten. 13 Teilnehmer kamen zum Orientierungsworkshop an den Willy-Brandt-Ring. Nicht alle werden, schon aus zeitlichen Gründen, am nachfolgenden Kursus teilnehmen. Plätze sind also noch zu haben.

Eine Trommel brauchen die Teilnehmer nicht, die bringt der Dozent mit. Genau wie die anderen Rhythmus-Instrumente, die zur Ergänzung eingesetzt werden. Und viele Ideen. Einiges davon präsentierte er den Workshopbesuchern, frei nach dem Motto: "Wir machen heute nichts richtig, alles nur halb, ein bisschen zum Kennenlernen."

Vossen lernte das Trommeln im Samba Reggae, einer Variante der bekannten Samba, bei Dudu Tucci in Brasilien und Rolf Exler von der Düsseldorfer Werkstattszene. Vor mehr als 20 Jahren erwischte ihn der Rhythmus, lange Jahre spielte er in der Düsseldorfer Band "Sambazillus" und ist heute noch in mehreren Gruppen aktiv. Der Kurs in Viersen könnte Grundstein für eine weitere Band werden, wenn die Teilnehmer den richtigen Takt miteinander entdecken.

Das ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Vossen gibt eine Schlagfolge vor, die Hand auf dem Trommelfell und der Schlagstock auf die Seite des Instruments wechseln sich ab. Langsam fängt es an: "Die Hand macht den Beat." Wer aus dem Takt kommt, soll auf jeden Fall die Hand weiter mitlaufen lassen. Die Schläge mit dem Stock sind Verzierung.

Große Trommeln, kleine Trommeln, nach kurzer Zeit finden alle den Gleichklang. "Und für die, die sich ganz sicher fühlen, führe ich jetzt noch einen zusätzlichen Stockschlag ein", ruft der Dozent. Es sieht einfach aus, doch eine Hand plus ein Stock können eine Herausforderung sein. Während der Grundrhythmus klingt, geht Vossen im Kreis, gibt hier einen Tipp und greift dort korrigierend ein. Trifft der Stock, wo die Hand gefragt war, geht der "Fehlschlag" noch in der Gruppe unter, trommelt wie Hand an einer Stelle, an der "Pause" angesagt war, hören alle die Panne. Vossen unterbricht die Übung, um das nächste Thema anzugehen: Aus der Kombination mehrerer Schlagfolgen soll ein komplizierterer Rhythmus entstehen, ein Frage- und Antwortspiel, bei dem er auf einer kleinen Handtrommel die Fragen stellt. Wie von Zauberhand fügen sich die Elemente aneinander, die "Antworten" kommen wie von selbst. Vossen blickt in die Runde: "Zeit für eine Pause."

(RP)
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