Brüggen In der Krise ein "Hort der Stabilität"

Brüggen · / nettetal Die globale Finanzkrise hat die Volksbank Brüggen-Nettetal nicht in den Abwärtsstrudel gezogen – im Gegenteil: Die Bilanzsumme stieg 2008 erneut, sie wuchs um 2,4 Prozent auf 521 Mio. Euro. Die 28 400 Kunden, davon 10 400 Mitglieder, die hier 73 400 Konten führen lassen, vertrauten ihrer Genossenschaftsbank. Die Kundeneinlagen wuchsen um 4,9 Prozent auf 401 Mio. Euro, die Einlagen der Verbundbilanz erreichten 563 Mio. Euro.

Kunden vertrauten Volksbank

Vorstandsvorsitzender Heinz Bongartz unterstrich bei der Präsentation der Jahresbilanz, die Bank sei seit Generationen verlässlicher Partner: "114 Jahre nach der Gründung der Volksbank Brüggen-Nettetal zeigt sich die Stabilität unserer Idee, die Verlässlichkeit unseres Hauses und die Kompetenz der Mitarbeiter sehr deutlich". Die enge Bindung der Volksbank an ihre Kunden hob stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Schomm hervor. "Wir möchten, dass uns unsere Kunden als Hort der Stabilität sehen und uns nicht in einen Topf mit den Finanzjongleuren dieser Welt werfen." Das sahen die Kunden wohl auch so, sie setzten so intensiv wie nie auf Beratung – und auf Nummer sicher. 615 neue Girokonten und 1922 neue Sparkonten wurden eröffnet, berichtete Vorstandsmitglied Wilhelm Struck. Die Volksbank sei immer wieder Anlaufstelle verunsicherter Verbraucher gewesen, "die angesichts der unübersichtlichen Lage ihr Geld bei Wettbewerbern nicht sicher wähnten und sich von uns zu Recht ein deutliches Plus an Solidität versprachen".

Vorstandsmitglied Horst Brunen gab den Sparern "drei goldene Regeln" auf den Weg: "Mehr Rendite gibt es nur mit mehr Risiko. Nicht alles auf eine Karte setzen. Spekulative Anlagen wie Aktien und Aktienfonds erst kaufen, wenn man eine konservative Anlage als Grundstock für sein Vermögen besitzt." Mitglieder und Kunden steckten im Vorjahr 32 Millionen Euro in Anlageprodukte der Genossenschaftsbank und des Finanz-Verbundes. Besonders beliebt: Steuer sparende und kurzfristige Anlagen. Sicherheit vor Rendite – das galt auch für die eigenen Volksbank-Anlagen, deren aktueller Wert mit 125 Mio. Euro zu Buche steht. Das Eigenkapital beläuft sich auf 29,5 Mio. Euro, und es werden wieder sechs Prozent Dividende gezahlt. Die vorläufige Gewinn-Verlust-Rechnung der Volksbank weist einen Zinsüberschuss von 10,7 Mio. Euro aus.

Vorstandsvorsitzender Heinz Bongartz prangerte den Irrglauben an, "dass Kreditzinsen niedrig und Zinsen für Sparguthaben gleichzeitig hoch sein können". Eine Werbung für sechs Prozent auf Tagesgeld und Schuldzinsen um vier Prozent sei eine Unmöglichkeit: "Wenn solche Banken in Schieflage geraten, hat das Auswirkungen auf den gesamten Finanzmarkt."

(RP)
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