Solingen Wohnungen für Flüchtlinge mieten - oder Container aufstellen

Solingen · Das Thema der zunehmenden Zahl von Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisengebieten gewinnt an Brisanz. Dies hat jetzt die Diskussion im Sozialausschuss gezeigt. "Wir müssen die Menschen gewinnen, die Flüchtlinge in ihren Reihen aufzunehmen", sagte Vorsitzende Martina Zsack-Möllmann (Grüne) unserer Zeitung. Eine große Zukunftsaufgabe - vor allem auch für die Politik - ist für sie dabei nicht nur, die Ankommenden unterzubringen, sondern auch zu integrieren.

Jedenfalls wird es in Flüchtlingsheimen bereits eng. Schon aufgegebene Übergangsheime hat die Stadt wieder angemietet. Hier sind in Solingen derzeit rund 500 Menschen untergebracht. Hinzu kommen noch einige in angemieteten Wohnungen. "Die Flüchtlinge werden zugewiesen." Solingen habe darauf keinen Einfluss, erklärt Stadtsprecherin Birgit Wenning-Paulsen. Das Problem: Für die Stadt ist es nicht zu prognostizieren, wie viele Flüchtlinge zugewiesen werden. "Es werden mehr; davon ist auszugehen", so Wennig-Paulsen.

Dem Vernehmen nach will Solingen jetzt weitere Wohnungen anmieten, um in einem Viertel allein 120 Menschen aufnehmen zu können. Gelingt das nicht, droht sogar eine Unterbringung in Containern wie bereits in anderen Städten. In jedem Fall kommen auf Solingen Mehrkosten in Millionenhöhe zu. Sozialpolitiker beklagten im Ausschuss, dass der Bund die Stadt damit allein lasse. Die Landesmittel seien zwar erhöht, reichen aber bei weitem nicht aus.

Die Ausschusspolitiker fordern ein soziales Betreuungskonzept der Flüchtlinge, um eine Überforderung in Siedlungsquartieren zu vermeiden.

Die Statistik belegt, wie sich der Zustrom erhöht: Im April kamen 16 Flüchtlinge, im Mai acht, in Juni und Juli 29 beziehungsweise 27 - und im August sind es 57 gewesen.

(RP)
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