Solingen Luxusmarke der Schneidwarenbranche

Solingen · Die Manufaktur Nesmuk von der Burgstraße zeigte gestern beim Business Breakfast für Unternehmen den Weg zum perfekten Messer auf. 2005 in Wunstorf gegründet, zog das Unternehmen vor eineinhalb Jahren nach Solingen um.

 Wirtschaftsförderer Frank Balkenhol und Oberbürgermeister Norbert Feith (v.l.) informierten sich kürzlich beim Nesmuk-Unternehmensbesuch auch in der Schmiede des Unternehmens von Alexander Tonn und Walter Grave (v.r.).

Wirtschaftsförderer Frank Balkenhol und Oberbürgermeister Norbert Feith (v.l.) informierten sich kürzlich beim Nesmuk-Unternehmensbesuch auch in der Schmiede des Unternehmens von Alexander Tonn und Walter Grave (v.r.).

Foto: mak (archiv)

In "einer Scheune" in Wunstorf bei Hannover fing die Erfolgsgeschichte von Nesmuk an. "Unser Ziel war es, eine neue Marke zu etablieren, etwas ganz Besonderes zu machen und nicht als Konkurrent bestehender Schneidwarenfirmen aufzutreten", sagte Geschäftsführer Walter Grave gestern Morgen beim Business Breakfast für Unternehmen in den Räumen des Schneidwarenherstellers an der Burgstraße. Inspiriert wurden Grave und der weitere Geschäftsführer Alexander Tonn, die eigentlich in Düsseldorf eine große Werbeagentur betreiben, von einer Höhlenmalerei, auf der die Grundform eines Messers dargestellt ist. Und eben diese Grundform entspricht dem heutigen Design der Nesmuk-Messer.

Heute - knapp zehn Jahre nachdem das Unternehmen an den Start gegangen ist, steht Nesmuk für hochwertigste Küchenmesser und wird von Spitzenköchen, Sammlern und Kennern weltweit geschätzt. Gleichzeitig wird der Name zunehmend als Luxusmarke der Schneidwarenindustrie wahrgenommen, insbesondere von den Publikumsmedien. "In Qualität, Design und Preis sind wir relativ einmalig", erklärte Walter Grave, "und unser Design kommt gut an".

So gut, dass Nesmuk-Messer mittlerweile schon abgekupfert werden, beispielsweise in China. "Das mag ein Ritterschlag für uns sein, aber wir müssen sehr aufpassen, unsere Marke sauber zu halten", sagte Alexander Tonn. Von daher sei man nun dabei, den Markennamen Nesmuk weltweit schützen zu lassen.

Nesmuk hat aber nicht nur in Design und Qualität ein Alleinstellungsmerkmal, sondern insbesondere auch beim Preis. "Nesmuk ist ein Luxusprodukt", sagte Grave. "Kaufbare Produkte" zum Preis von 360 Euro bietet das 24 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen an, die Preisskala pro Messer reicht indes hoch bis zu 80 000 Euro. Denn die Solinger Manufaktur entwickelt und fertigt Messer in höchstmöglicher Schärfe und setzt dabei auf Stahlsorten, Edel-Materialien und Technologien, die in der Schneidwarenindustrie noch nie zuvor verwendet worden sind.

Und dafür gibt es einen Markt. "Wir haben neben einer Schneid-Philosophie beispielsweise auch eine Pflege-Philosophie entwickelt. Wenn der Kunde es wünscht, schärfen wir sein Messer auch 30 Jahre nach dem Kauf noch nach", erklärte Walter Grave.

Made in Solingen - für Nesmuk war das nicht der Grund, warum man vor eineinhalb Jahren von Wunstorf in die Klingenstadt umgezogen ist. Zumal für das Solingen-Gesetz vorgegebene Herstellungsgänge, beispielsweise beim Härten von Klingen, eben anders verlaufen als bei typischen Messerherstellern. Einige Zulieferer befinden sich gleichwohl vor Ort. "Die Ansiedlung in Solingen war eine reine Freude und sehr unkompliziert. Wir wurden sehr gut unterstützt", lobten Grave und Tonn die Wirtschaftsförderung.

Im Rahmen von jetzt anstehenden Produktpräsentationen mit rund 100 deutschen Manufakturen in verschiedenen Ländern sorgt Nesmuk dafür, dass der geschützte Name Solingen eine weitere Aufwertung findet.

Um die Nesmuk-Philosophie zu verbreiten, bietet das Unternehmen in seiner Show-Küche auch Koch- und Schneidschulen an. Erst kürzlich war Sternekoch Dieter Müller vor Ort und kochte mit Gästen ein Vier-Gänge-Menü.

Die konnten hier auch die Nesmuk-Folder ausprobieren, exklusive und hochwertige Klappmesser, die zum Restaurantbesuch einfach mitgenommen werden können. "Für unseren Janus-Folder sind wir jetzt für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland nominiert worden", freute sich Geschäftsführer Walter Grave.

(RP)
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