Solingen Sicherheitsmängel auf der Burg

Solingen · Damit ein Brandschutz- und Sicherheitskonzept erstellt werden kann, müssen die drei Eigentümer-Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal jetzt zusammen 20 000 Euro für Schloss Burg hinzuschießen.

An vielerlei Stellen besteht auf Schloss Burg Sanierungsbedarf. Inzwischen ist ein neues, akutes Problem hinzugekommen: Mängel beim Brandschutz sowie beim Sicherheitskonzept. Werden die nicht beseitigt, bekommt das Gemäuer auf Dauer keine Genehmigung mehr für Veranstaltungen. Das hat die Solinger Bauaufsicht bereits angemahnt. Bei einer Begehung Ende Februar, an der auch die Feuerwehr teilgenommen hat, sind die Mängel aufgelistet worden. 20 000 Euro sind für das Brandschutz- und Sicherheitskonzept notwendig. Neue Feuerlöscher sind unter anderem aufzuhängen, eine Notbeleuchtung im Schloss zu installieren.

"Es ist ein Bündel von Maßnahmen", berichtet Klaus-Dieter Schulz, Vorsitzender des Schlossbauvereins. Doch das Sicherheitskonzept könne nun angegangen werden. Möglich wird dies, weil die drei Eigentümer-Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal entsprechend ihrer Anteile die 20 000 Euro hinzuschießen wollen und wieder einmal in finanzielle Vorleistung treten. Eine entsprechende Dringlichkeitsentscheidung kommt nächste Woche im Remscheider Rat auf den Tisch.

Schulz, der nach dem Abschied von Geschäftsführer Dr. Axel Kolodziej mit Schlossbauvereins-Schatzmeister Hans Irlenbusch kommissarisch die Geschäfte führt, erwartet, dass die ersten Aufträge zum Sicherheitskonzept in Kürze erteilt werden können. Bis zum Kunsthandwerkermarkt im Herbst, der finanziell wichtigsten Veranstaltung auf der Burg mit 20 000 Besuchern in zehn Tagen, müsse dies erledigt sein. Nicht mehr als 400 Besucher dürfen sich aus Sicherheitsgründen allerdings gleichzeitig in der mittelalterlichen Burg bewegen. Seit dem Loveparade-Unglück wird darauf akribisch geachtet. Deshalb wird nach den Worten von Schulz die Besucherzahl bei Veranstaltungen mit sogenannten Klickern ermittelt, um den strengen Sicherheitsauflagen zu genügen.

Schwierigkeit ist zudem, dass jede einzelne Marktveranstaltung beim Bauordnungsamt beantragt und von der Dienststelle genehmigt werden muss. Schulz hofft allerdings, dass nach Umsetzung der Brandschutz- und Sicherheitsauflagen in Zukunft die Veranstaltungs-Genehmigung auf Basis des großen Kunsthandwerkermarktes pauschal für ein Jahr erteilt wird. In Geduld müssen sich die Verantwortlichen noch bei der Vergabe von rund einer Million Euro EU-Fördergelder üben, die Schloss Burg beantragt hat (wir berichteten). "Mir ist nicht bekannt, wann dies entschieden wird", sagt Annette Nothnagel von der Bergischen Entwicklungsagentur. Nach einem Gespräch mit der Bezirksregierung müsse der Antrag noch nachgebessert werden. "Dennoch bin ich optimistisch, dass das Projekt ausgewählt wird", sagt Nothnagel.

(RP)
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