Solingen Perfekt organisierter Badespaß

Solingen · Auch gestern besuchten wieder sehr viele Gäste das Heidebad. Damit sich die Schwimmer wohlfühlen, kümmert sich das Team bis ins kleinste Detail um den Ablauf.

Der Tag beginnt früh für Andy Rohloff. Bereits um fünf Uhr morgens steht der 29-Jährige auf, um von seiner Wuppertaler Wohnung ins Ohligser Heidebad zu fahren. Dort wird der Schwimm-Meister bereits von seinem Kollegen Markus van Geenen erwartet. 18 Jahre Berufserfahrung hat der 41-Jährige mittlerweile gesammelt. Viel Zeit bleibt dem Personal des Heidebades am Morgen nicht. Noch eine halbe Stunde hat es bis zur Öffnung. "Die ersten Gäste stehen schon früher vor der Tür", weiß van Geenen. Andy Rohloff hat bereits wie jeden Morgen den Chlorgehalt es Wassers überprüft.

"Alles in Ordnung" – so gibt er das Startsignal für einen heißen Sommertag. Über drei Millionen Liter Wasser müssen schließlich als unbedenklich für die Badegäste eingestuft werden, die sich bald in den Becken und auf der großen Liegewiese tummeln. Mindestens 1000 Schwimmer sind es an warmen Tagen. "Am heißesten Sonntag des Sommers haben wir 3177 Besucher gezählt", weiß Markus van Geenen.

Im Hintergrund bedient Andy Rohloff den sogenannten "Wasserstaubsauger". Er reinigt das Wasser der Becken von Blättern und Schmutzpartikeln. Dann kann es losgehen. Zunächst kommen die Frühschwimmer. Viele von ihnen besuchen das Bad schon seit Jahren. "Viele Kinder, die früher hier schon schwammen, kommen mittlerweile mit ihrem eigenen Nachwuchs", freut sich Markus van Geenen. Später sind es hauptsächlich Schüler, die sich ins kühle Nass stürzen. Für sie ist der Tag im Freibad ein günstiges Vergnügen. Hier treffen sie sich mit vielen Freunden. Andy Rohloff und sein Solinger Kollege können nur selten selbst ins Wasser springen. Sie müssen konzentriert dafür sorgen, dass nichts passiert. "Bei so vielen Menschen sind kleinere Unfälle natürlich nicht zu verhindern", sagen sie. In der Regel verteile das Team des Heidebades täglich zehn Pflaster.

Die Wunden sind meist harmlos und stammen von Stürzen, Insektenstichen und dem Treten in Steinchen oder Scherben. Ein fester Treffpunkt ist das Kiosk des Freibades. Im Sommer kann Inhaber Jörg Wilke die Lust auf Eis der Besucher kaum befriedigen. Eigentlich bringt der Eismann nur alle paar Tage Nachschub, aber es gibt viele Ausnahmen und der "Eis-Notdienst" muss dann erneut ausrücken.

Wenn es im Heidebad Mittag wird, bekommen die Besucher Appetit. Viele von ihnen bringen ihr Essen selbst mit, aber auch der Kiosk wird gerne genutzt. Würstchen und Getränke sind die Verkaufsschlager. Markus van Geenen und Andy Rohloff haben einen langen Arbeitstag. Wenn sie die Spätschicht übernehmen, kommen die Schwimmmeister selten vor 21 Uhr aus dem Bad. Nachdem alle Gäste gegangen sind, müssen sie sich um die Reinigung der Toiletten, Duschen, Durchlaufbecken und Planschbecken kümmern.

20 Säcke Müll kommen an einem durchschnittlichen Badetag zusammen. "Alles muss penibel sauber sein, damit der neue Tag im Heidebad so schön wird wie der vergangene", betonen die Schwimmmeister van Geenen und Rohloff.

(RP)
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