Solingen Engagieren für die Solinger Zukunft

Solingen · Seit 2006 gibt es in der Klingenstadt ein Projekt, das sich eine zukunftsfähige und familienfreundliche Stadtentwicklung zum Ziel gesetzt hat. Wer sich ehrenamtlich betätigen möchte, findet bestimmt etwas, das ihm Spaß macht. Von Klimaschutzaktionen bis hin zu Kinderbetreuung.

Wie viele andere Städte war auch Solingen Anfang der 2000er-Jahre auf den Leitbild-Zug aufgesprungen. Eine Stadt ohne Leitbild, weiß nicht, wo sie hin will, hieß es damals. Wie in den meisten Städten liegt aber auch das erarbeitete Solinger Leitbild ungelesen in vielen Schubladen.

Breites Themenspektrum

Dabei, so ganz verschwunden ist das Papier nicht. Dient es doch immerhin als Grundlage des Aktionsprogramms "Nachhaltige Entwicklung in Solingen." Dieses bietet seit 2006 eine Plattform für engagierte Menschen und Projekte, die eine zukunftsfähige und familienfreundliche Stadtentwicklung voranbringen wollen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Und auch wenn so mancher die Augenbraue hochziehen mag, wenn in Unterausschüssen mit einem solch schier unaussprechlichen Namen wie "Gender, Inklusion und demografischer Wandel" eigentlich schlicht und ergreifend darüber diskutiert wird, wie man diese Stadt lebenswert erhalten kann, die Projekte, die über das Aktionsprogramm ins Leben gerufen wurden, sind realitätsnah.

Sechs Unterthemen haben sich herauskristallisiert: Bildung, Familie, Integration, Klimaschutz, Stadtentwicklung und Wirtschaft. Im Frühjahr hat der Stadtrat der Fortführung des Projektes, das bislang auch immer vom Land unterstützt wurde, grünes Licht gegeben. Ob weiter Geld fließt, weiß derzeit wegen des Regierungswechsels in Düsseldorf niemand. Dabei gibt es viele Einzelprojekte, für die braucht es nur wenig Geld. Wie das Elterncafé, das die Stadtschulpflegschaft Ende Mai das erste Mal in der Hauptschule Höhscheid angeboten hatte. Die Einladung war nicht nur in Deutsch, sondern auch in Italienisch und Türkisch abgefasst. Der Erfolg zeigte sich bereits am ersten Abend: An die 40 Eltern zählte der Stadtschulpflegschafts-Vorsitzende Wolfgang Sinkwitz. Ende September soll es eine Wiederholung geben.

Jüngere Kinder hat das Projekt "Zeit für ein Kind" im Blick. Iris Tappert gründete die Initiative vor einigen Monaten. Sie und ihre Mitstreiterin Hiltrud Bensberg-Müller können sich schon über 13 ehrenamtliche Helferinnen freuen. Diese übernehmen die Patenschaft über ein Solinger Grundschulkind. Wer Interesse hat, kann sich unter 812558 (Tappert) melden. Wer aber erstmal hilflos vor dem ganzen Angebot steht, kann sich an Ariane Bischoff von der Agenda-Geschäftsstelle (Tel. 290 65 57) wenden. Sie hilft in einem persönlichen Gespräch, Vorlieben für eine ehrenamtliche Mithilfe herauszufiltern.

(RP)
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