Solingen Neuer Boden für alten Standort

Solingen · Auf dem von Johnson Controls gekauften Firmengelände von C. Rob. Hammerstein in Merscheid wird verunreinigter Boden saniert. Auf einer Teilfläche der geplanten neuen Europazentrale in Haan wurde Arsen entdeckt.

Der Boden ist verunreinigt und muss deshalb saniert werden. "Mineralöle und Lösungsmittel sind letztlich eine Gefahr für das Grundwasser", erklären Thomas Fischer und Ernst-Friedrich Honscheid vom Stadtdienst Umwelt und Natur mit Blick auf Teile des Erdreiches auf dem Firmengelände von C. Rob. Hammerstein (CRH) in Merscheid. Aber das sei für einen seit langen Jahren industriell genutzten Standort nicht ungewöhnlich. "Es besteht keine Gefahr für Leib und Leben, es handelt sich nicht um gesundheitsschädliche Stoffe", betont Ulrich Andree, Sprecher der Johnson Controls GmbH Automotive Experience.

15 000 Tonnen Erdreich

Mit der Übernahme von CRH durch Johnson Controls wurde die jetzt in Angriff genommene und von der Stadt Solingen begleitete Bodensanierung vereinbart. Etwa 15 000 Tonnen Erdreich werden nun vom Firmengelände in den nächsten 18 bis 20 Wochen ausgehoben, abtransportiert und die Fläche anschließend wieder mit frischem Material verfüllt. 20 bis 25 Lkw werden pro Werktag über die Merscheider Straße, Merscheider Busch und Schwarze Pfähle fahren. Von daher müsse mit Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigungen gerechnet werden. "Wir haben die Anwohner entsprechend informiert", sagt Ulrich Andree. Im Zuge der Bodensanierung im hinteren Teil des Firmengeländes wurde "auch die Parkplatzsituation neu geregelt", ergänzt CRH-Betriebsratsvorsitzender Salvatore Di Gaetano.

Die Altlastensanierung macht Sinn, zumal das ehemalige CRH-Gelände in naher Zukunft leer stehen wird, wenn die Mitarbeiter ihre Arbeit in der neuen Europazentrale von Johnson Controls in Haan beziehungsweise im Technologiepark Gruiten aufnehmen. "Was mit dem Merscheider Standort geschieht, das ist überhaupt noch nicht klar", meint der Sprecher von Johnson Controls. Es gebe mehrere Varianten — verkaufen, vermieten, verleasen oder selbst nutzen — "das ist aber zum heutigen Zeitpunkt alles reine Spekulation", sagt Andree. Ohnehin werden die Solinger CRH-Mitarbeiter die letzten sein, die nach Haan umziehen. Das kann noch einige Jahre dauern.

Denn die ersten Mitarbeiter des weltweit führenden Technologie- und Industrieunternehmens werden voraussichtlich erst Ende 2014/Anfang 2015 umziehen. Nach ursprünglichen Planungen soll der komplette Umzug je nach Baufortschritt spätestens 2017 abgeschlossen sein. Das könnte sich indes verzögern, zumal auf dem von Johnson Controls anvisierten Bauland im Technologiepark Gruiten eine punktuelle Giftbelastung entdeckt wurde. Bei Bodenuntersuchungen nahe der dortigen Millrather Straße wurde Arsen gefunden. "Vermutlich von einer einst dort ansässigen Ziegelei", sagt Ulrich Andree.

Noch kein Kaufvertrag

Der Kreis Mettmann sieht die Belastung indes als "nicht aktuell gesundheitsgefährdend" und "nicht besorgniserregend". Die Fläche — zum Beispiel als Parkplatz — könnte versiegelt werden oder aber der belastete Boden wird ausgehoben und beseitigt. Geschehen ist aber noch nichts. Überdies hat Johnson Controls auch noch keinen Kaufvertrag für die bis zu 160 000 Quadratmeter große Fläche im Technologiepark unterschrieben, zumal auch der Bebauungsplan noch nicht in trockenen Tüchern ist.

(RP/rl)
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