Solingen Umbau bei Hammerstein

Solingen · Johnson Controls will seine Verwaltungsbereiche zusammenlegen. In Solingen sind davon bei Hammerstein rund 500 Mitarbeiter betroffen. Die Stadt hat dem Burscheider Unternehmen die Gewerbegebiete Fürkeltrath angeboten.

 Von der Zusammenlegung ist der Verwaltungsbereich von CRH in Solingen mit rund 500 Stellen betroffen.

Von der Zusammenlegung ist der Verwaltungsbereich von CRH in Solingen mit rund 500 Stellen betroffen.

Foto: us, mise, mak (Archiv)

Eine neue Europazentrale für mehreren tausend Beschäftigte will der Autozulieferer Johnson Controls mit Sitz in Burscheid in naher Zukunft bauen. Und Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith hofft, das Unternehmen hierfür in die Klingenstadt locken zu können.

Er habe ein Angebot für die Ansiedelung in den beiden Gräfrather Gewerbegebieten Fürkeltrath I und II unterbreitet, teilte die Stadt mit. Johnson Controls suche für die deutschlandweite Zusammenlegung des Verwaltungs- und Entwicklungsbereichs zusammenhängende, ebene Gewerbegrundstücke in einer Größe von 16 Hektar (rund 160 000 Quadratmeter) sowie eine direkte Autobahnanbindung.

Im Jahr 2014 sollen die ersten Verwaltungsabteilungen von Johnson Controls, unter anderem die der jüngst aufgekauften Firmen C. Rob. Hammerstein (CRH) in Solingen und Keiper in Remscheid, in die neue Europazentrale umziehen, teilte Firmensprecher Ulrich Andree am Donnerstag mit. An welchem Standort die Zentrale errichtet werde, stehe aber noch nicht fest. "Wir überlegen noch, ob wir in Burscheid bleiben oder nach Solingen oder Haan umziehen." Man wolle auf jeden Fall in der Nähe bleiben.

Bislang hat Johnson Controls rund zehn Niederlassungen in und um Burscheid. "Das ist zu viel", sagt Andree. "Wir wollen die Verwaltungsbereiche für eine bessere Koordination zusammenfassen." Die bisherige Zentrale in Burscheid platze aber bereits aus allen Nähten, weil man seit Jahren wachse.

In Solingen wären von einer solchen Zusammenlegung die rund 500 Stellen von CRH an der Merscheider Straße betroffen, nicht jedoch der Produktionsstandort des Autositzherstellers an der Mühlenstraße in Ohligs mit rund 400 Beschäftigen. Die Produktionsstätten sollen laut Ulrich Andree nicht verlagert werden. Bei Keiper in Remscheid arbeiten 36 der 146 Beschäftigten in der Herstellung.

Der Betriebsrat von CRH erklärte, die Belegschaft sei vor einer Woche von den Plänen der Firmenzentrale informiert worden. "Wir warten jetzt erst einmal ab, wo der künftige Standort sein wird", teilte er mit. Die Auftragslage sei nach wie vor sehr gut. Sorgen um die Arbeitsplätze mache man sich daher noch nicht, zumal versprochen worden sei, dass niemand entlassen werde. Ob dies auch tatsächlich so bleibe, müsse die nahe Zukunft zeigen.

Der Oberbürgermeister gibt sich nach der Abgabe des Angebotes zuversichtlich. "Mir ist bewusst, dass wir diese Anforderungen nicht zu 100 Prozent erfüllen können, ich bin aber dennoch von der Attraktivität unseres Angebots überzeugt", erklärte Feith. So fordere der Standort Fürkeltrath "zu außergewöhnlichen architektonischen Lösungen heraus, die dem Anliegen des Bau-Vorhabens gut entsprächen".

In seinem Schreiben an das Burscheider Unternehmen habe er auch die Nutzung des Namens Solingen als weltweit anerkanntes Synonym für Qualität betont, ebenso weiche Standortfaktoren wie attraktive, preisgünstige Wohnungen, den nahen historischen Ortskern Gräfraths sowie das "hochwertige Schul-, Kultur- und Freizeitangebot".

(RP)
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