Solingen Betriebsrat will Jobs sichern

Solingen · Der Betriebsrat des Automobilzulieferers C. Rob. Hammerstein will mit Johnson Controls den Vertrag über Beschäftigungssicherung bis 2015 verlängern. Gestern wurden mehr als 300 Unterschriften überreicht.

Der Betriebsrat des Automobilzulieferers CRH will Klarheit für die Beschäftigten angesichts des neuen Eigentümers. Im Sommer gab es bereits Verhandlungen mit Johnson Controls über die Beschäftigungs- und Standortsicherung der Mitarbeiter von C. Rob. Hammerstein (CRH) in Merscheid. Doch ein vom Arbeitgeber präsentierter Entwurf war für den Betriebsrat überhaupt keine Verhandlungsgrundlage. "Das war nicht akzeptabel für uns", sagen die Betriebsräte Salvatore Di Gaetano und Peter Margiciok. Die Verhandlungen wurden daraufhin abgebrochen.

Bis Ende 2012 läuft aktuell noch ein Vertrag zur Beschäftigungs- und Standortsicherung für die rund 570 Mitarbeiter in der CRH-Firmenzentrale. Jetzt unternimmt der Betriebsrat einen neuerlichen Versuch, einen bis Ende 2015 datierten Vertrag auszuhandeln. "Das wollen wir erreichen", sagt Betriebsratsvorsitzender Salvatore Di Gaetano. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, übergaben er und sein Stellvertreter Peter Margiciok gestern mehr als 300 Unterschriften von CRH-Beschäftigten an den Arbeitgeber. Ein vom Betriebsrat konzipierter Entwurf soll als Verhandlungsgrundlage dienen. In den nächsten Tagen wird er zugestellt, Anfang des neuen Jahres soll verhandelt werden, so lautet der Wunsch der Arbeitnehmervertreter. "Je eher wir hier ein Ergebnis erzielen, desto besser", sagt Salvatore di Gaetano.

Keiper hat vorgelegt

Das sei auch im Sinne der Integration. Denn nicht nur der Solinger Automobilzulieferer ist jetzt unter dem Dach von Johnson Controls, sondern seit diesem Frühjahr auch die Firma Keiper. "Keiper konnte in Verhandlungen zur Beschäftigungssicherung erreichen, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2015 ausgeschlossen sind. Das wollen wir auch, wir wollen, dass alle Beschäftigten gleichgestellt sind", so die beiden Betriebsräte.

Vor gut einem Jahr gab Johnson Controls die Übernahme des Solinger Automobilzulieferers CRH bekannt, im Januar gab es dafür grünes Licht von der europäischen Kartellbehörde. Überdies wurde von Johnson Controls auch der Sitzhersteller Keiper — unter anderem mit einem Standort in Remscheid — gekauft. Der Dreierbund der Automobilzulieferer nahm dann im Juni richtig Fahrt auf, nachdem auch dieser Kauf in Brüssel nicht beanstandet wurde. Mit den Übernahmen komplettiert Johnson Controls sein Produkt- und Technologieportfolio im Bereich Fahrzeugsitz-Komponenten.

Von daher ist es seitdem Alltag, wenn beispielsweise Ingenieure von CRH, Keiper und Johnson Controls unter einem Dach an der Merscheider Straße zusammenarbeiten. "Als wir gekauft wurden, war uns klar, dass es Veränderungen und Anpassungen geben wird", sagt der Betriebsratsvorsitzende, "doch die Veränderungen verursachen innerhalb der Belegschaft auch Ängste. Und die wollen wir mit einem verlängerten Vertrag zur Beschäftigungs- und Standortsicherung nehmen." Auch mit Blick auf die neue Europazentrale von Johnson Controls, die von Burscheid nach Haan verlagert werden soll (wir berichteten).

Umzug ab 2014

Eventuell schon 2014 sollen die ersten Verwaltungsabteilungen von Johnson Controls, unter anderem von CRH in Solingen und Keiper in Remscheid, in die neue Europazentrale umziehen.

(RP)
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