Solingen Hoffen auf ein gutes Ende

Solingen · Reni und Klaus Losekamm wollen das Haus Steinweg 7 in Oberburg kaufen. Von der Stadt Solingen fühlt sich das Ehepaar aus Wermelskirchen dabei ziemlich stiefmütterlich behandelt.

Gleich als die Stadt Solingen im Auftrag des Schlossbauvereins das Haus am Steinweg 7 in Oberburg auf der städtischen Immobilienseite zum Kauf anbot, wollten Reni und Klaus Losekamm das Objekt erwerben. Doch seither, so berichten die Eheleute, hat es bei den Verhandlungen mit der Stadt nur geklemmt. So sehr, dass die Wermelskirchener kurz davor waren, vom Kauf zurückzutreten.

Einmal seien die Grundstücksgrenzen um zwei Meter zuungunsten der Kaufinteressenten verschoben worden, dann habe sich herausgestellt, dass ein Streifen auf dem zum Haus gehörenden Grundstück gar nicht im Besitz der Stadt ist, sondern dem Land NRW gehört und außerdem sei auf dem Haus noch eine Grundschuld eingetragen, über die beim Schlossbauverein keinerlei Unterlagen auffindbar seien.

Über all das wollten die Losekamms gerne mit Vertretern der Stadt Solingen sprechen. "Bei der Stadt war man wenig kooperativ, allein Anfang der Woche habe ich zwölfmal vergeblich versucht, einen der zuständigen Herren ans Telefon zu bekommen, berichtet Klaus Losekamm im Gespräch mit unserer Zeitung. In seiner Not habe er dann versucht, Oberbürgermeister Norbert Feith persönlich zu sprechen, doch auch da sei er vom Vorzimmer barsch abgewiesen worden, der Oberbürgermeister sei mit zu vielen anderen Dingen ausgelastet.

Bei der Stadt Solingen versteht man den Unmut der potenziellen Hauskäufer und bemüht sich derzeit, die Geschichte zu einem glücklichen Ende zu bringen. "Gestern morgen wurde der Antrag auf Nutzungsänderung ausgefüllt, in der kommenden Woche könnte dann der Notarvertrag unterzeichnet werden", sagt Stadtsprecher Lutz Peters. Auch die Nutzungsänderung ist ein Punkt, bei dem sich Stadt und Käufer offenbar nicht einig sind. "Wir haben von vorneherein gesagt, dass wir das Haus nur kaufen, wenn wir es als Galerie nutzen können", sagt die Malerin und Bildhauerin Reni Losekamm, die schon Visitenkarten mit der neuen Adresse am Steinweg hat drucken lassen. Daher versteht sie nicht, dass nun ein Antrag auf Nutzungsänderung gestellt werden soll. "Wieder Zeitverzögerung", fürchtet die 51-Jährige, die das Haus als Atelier und Bildergalerie nutzen will.

Obwohl die Losekamms noch keinen notariellen Vertrag unterschrieben, haben sie bereits investiert und zum Beispiel die maroden Fenster durch einen neuen Außenanstrich winterfest gemacht. "Noch einen Winter lang Leerstand würde das Haus nicht überleben", sagt Klaus Losekamm, der sich mit denkmalgeschützten Häusern auskennt und mit seiner Familie ein solches bewohnt.

Mit einer Galerie am Steinweg 7 wäre man in Burg sehr einverstanden, wissen die Losekamms. Schließlich kennt man sich, die Malerin hat bei vielen Märkten und Basaren ihre Kunst präsentiert.

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(RP/rl)
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