Solingen Ein Pfarrer mit Mut zur Veränderung

Solingen · Stefan Ziegenbalg von der evangelischen Gemeinde Widdert bewirbt sich um die Pfarrstelle im Seelsorgebezirk Fuhr.

 Pfarrer Stefan Ziegenbalg.

Pfarrer Stefan Ziegenbalg.

Foto: Mak (Archiv)

Im vergangenen Jahr feierte das Pfarrerehepaar Kristina und Stefan Ziegenbalg zehnjähriges Jubiläum als Seelsorger in der evangelischen Kirchengemeinde Widdert. "Wir haben ein Gespräch mit der Superintendentin geführt und die Gelegenheit genutzt, Vergangenes zu reflektieren und Zukünftiges zu planen", erzählt Stefan Ziegenbalg. Zugleich sei er im vergangenen Jahr 50 Jahre alt geworden. "Dies war für mich ebenfalls ein Anlass, in mich zu gehen und über das nachzudenken, was ich mir zukünftig wünsche und welche neuen Projekte ich anpacken möchte."

Stefan Ziegenbalgs Ehefrau ist Solingerin, und in den 90er Jahren war das Paar schon einmal in der Klingenstadt tätig. "Wir fühlen uns hier sehr wohl und hatten immer viel Freude an der Arbeit in der Kirchengemeinde Widdert", unterstreicht Ziegenbalg. Trotzdem hat er sich nun um die 8. Pfarrstelle, gelegen im Seelsorgebezirk Fuhr, beworben. "Für mich ist das kein Widerspruch, und es ist mir sehr wichtig zu sagen, wie glücklich ich in Widdert immer war", betont der Solinger Pfarrer. Er habe lediglich nach neuen Herausforderungen gesucht. Dies sei angesichts der Tatsache, dass Widdert die kleinste Gemeinde und Wald die größte ist, besonders spannend. Zudem war die Stelle länger vakant.

Familiär passt die berufliche Veränderung auch gut: "Unsere Kinder sind mittlerweile in einem Alter, in dem sie nicht mehr so stark auf uns angewiesen sind."

Für Pfarrer Bernd Reinzhagen, Vorsitzender des Presbyteriums der Kirchengemeinde Wald, ist die Wechselwilligkeit von Seelsorgern eine allgemeine Tendenz: "Jahrelang gab es 50 bis 60 Bewerbungen auf eine Pfarrstelle, heute sind wieder ausreichend Stellen frei, und es gibt Raum für persönliche Veränderungen", erklärt er.

Noch ist im Bewerbungsprozess um die Pfarrstelle nichts entschieden. Fünf Kandidaten hatten sich beworben. Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Wald lud Stefan Ziegenbalg als einzigen verbliebenen Kandidaten zum Probegottesdienst ein.

"Ich habe mich in der Gemeinde sehr wohlgefühlt, bekam positive Rückmeldungen der Gemeindemitglieder und würde mich freuen, dort als Pfarrer arbeiten zu dürfen." Ziegenbalg rechnet damit, dass die Superintendentin nach den Sommerferien zu einem Wahlgottesdienst einlädt, in dem über seine Bewerbung entschieden wird. Konkrete Pläne für den Fall, dass man ihn wählt, hat er nicht: "Ich habe den Grundsatz, keine fertigen Konzepte vorzulegen, sondern auf die Bedürfnisse der Menschen in meiner Gemeinde einzugehen." In Widdert sei man traurig über seinen möglichen Abschied, unterstütze ihn aber bei seinen beruflichen Plänen. "Außerdem werde ich Widdert natürlich weiterhin eng verbunden bleiben", verspricht Stefan Ziegenbalg. Seine Frau Kristina wird im Falle einer Zusage für die Pfarrstelle im Seelsorgebereich Fuhr zukünftig Widdert alleine betreuen.

(pbm)
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