Rommerskirchen Bürger werden zu B 59n-Plänen gehört

Rommerskirchen · In knapp zwei Monaten, am 25. und 26. März, werden noch einmal die Bürger zu dem großen und lange diskutierten Verkehrsprojekt angehört. Danach wird die Planung der Bundesstraße 59n abgeschlossen und Baurecht geschaffen.

 Immer noch rollt viel Verkehr durch Sinsteden. Der Bau des zweiten Teilstücks der Umgehung würde für Entlastung sorgen – zum Wohle von Bürgern und der Wirtschaft, wie SPD-Landtagsabgeordneter Rainer Thiel urteilt.

Immer noch rollt viel Verkehr durch Sinsteden. Der Bau des zweiten Teilstücks der Umgehung würde für Entlastung sorgen – zum Wohle von Bürgern und der Wirtschaft, wie SPD-Landtagsabgeordneter Rainer Thiel urteilt.

Foto: MREU

Für die Ortsumgehung Sinstedens wird es am 25. und 26. März einen Erörterungstermin geben. Dabei handelt es sich um die letzte Anhörung, bevor der Planfeststellungsbeschluss für die Umgehungsstraße B59n gefasst werden kann, informierte Bürgermeister Albert Glöckner den Rat. "Wir sind damit ein ordentliches Stück voran gekommen", betonte Glöckner nach der jetzt bekannt gewordenen Entscheidung der Bezirksregierung.

Für die Anhörung wird die Gemeinde den Ratssaal zur Verfügung stellen und zwar jeweils in der Zeit zwischen 9 und 18 Uhr. Dann haben die Bürger noch einmal Gelegenheit, Anregungen und Bedenken geltend zu machen. Liegt der Planfeststellungsbeschluss vor, ist das Planungsverfahren und Baurecht geschaffen. Im nächsten Schritt ginge es dann um die von der Landesregierung zu beantwortende Frage, wann tatsächlich mit dem Bau des zweiten Teilstücks begonnen werden kann. Das Baurecht selbst besteht für zehn Jahre. Ob es überhaupt noch dazu kommen würde, schien im Herbst 2011 nach einem von der NRW-Regierung verhängten Planungsstopp zweifelhaft. Politik und Verwaltung setzten alle Hebel in Bewegung, um die Planung doch noch zu Ende führen zu können. Albert Glöckner und SPD-Fraktionschef Martin Mertens sprachen 2012 mit dem damaligen NRW-Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger. Die Gemeinde erklärte sich zeitweise sogar bereit, die Planungskosten zu übernehmen. Zu den zentralen Argumenten gehörte stets die den Sinstedenern Anfang des Jahrtausends vom Landesbetrieb Straßen gegebene Zusicherung, das zweite Teilstück werde unmittelbar nach der Fertigstellung des ersten gebaut. In einem Rutsch zu bauen, war damals bereits unmöglich. Der erste Teil der Umgehung ist seit Frühjahr 2009 in Betrieb. Von den Ratsfraktionen wird die Entscheidung einhellig begrüßt. Die CDU, die 2011 eine Protestkundgebung in Sinsteden organisiert hatte, tritt auch unter ihrem neuen Spitzenmann Michael Willmann für die Umgehungsstraßen B 59n und 477n ein. Dies hatte der frisch gebackene Bürgermeisterkandidat bei der Vorstellung seines Wahlprogramms bekräftigt. SPD-Bürgermeisterkandidat Martin Mertens hatte die Bezirksregierung Anfang Januar gemeinsam mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel gebeten, das Planverfahren für die Ortsumgehung zügig abzuschließen, um bald mit dem Bau beginnen zu können. Für Rainer Thiel ist es "gut für Wirtschaft und Menschen, dass es bei der B59n weitergeht". Die B59n ist das letzte Teilstück der dann von Köln bis Grevenbroich kreuzungsfrei ausgebauten "Venloer Straße" zwischen den Autobahnen 1 und 540. Sie soll, von Rommerskirchen aus gesehen, rechts an Sinsteden vorbeiführen und vor Allrath enden.

(S.M.)
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