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Rheinberg Stadt sucht Ersatz für Blockheizkraftwerk

Rheinberg · Bau- und Planungsausschuss diskutierte über neue Biomethan-Anlage für Schulzentrum und Hallenbad.

 In einem schlichten Container ist das heutige Blockheizkraftwerk für Gymnasium, Konvikt und Hallenbad untergebracht. Nun sucht die Stadt eine zukunftssichere Lösung.

In einem schlichten Container ist das heutige Blockheizkraftwerk für Gymnasium, Konvikt und Hallenbad untergebracht. Nun sucht die Stadt eine zukunftssichere Lösung.

Foto: Armin Fischer

Das 1998 neben dem Solvay-Hallenbad in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk (BHKW) muss dringend erneuert werden. Es versorgt nicht nur das Hallenbad, sondern auch das ehemalige Konvikt und das Gymnasium mit Wärme und Strom. Auch vor dem Hintergrund, dass das Schulzentrum (Europaschule) bald erweitert wird, diskutierte der Bau- und Planungsausschuss jetzt, welche Möglichkeiten der Energieversorgung sich bieten.

Ingenieur Christoph Hanrott vom beauftragten Büro "infas enermetric Consultuing GmbH" bezeichnete die vorhandene Situation als "gar nicht so schlecht". Das 50 kW-BHKW könnte gegen ein neues ausgetauscht werden, was 115 000 Euro kosten würde. Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, dass es möglicherweise sogar noch günstiger ginge: wenn man nämlich das bestehende Blockheizkraftwerk generalüberholen ließe.

Die Verwaltung schlug allerdings eine andere, deutlich teurere Variante vor. Sie möchte ein 360 kW-Biomethan-Blockheizkraftwerk bauen. Investitionsvolumen: knapp 800 000 Euro. Das ist viel Geld, hätte aber Vorteile: Der Wärmepreis wäre niedrig, die Betriebskosten gering. Es könnte enorm viel CO2 eingespart und überschüssiger Strom ins Netz eingespeist werden. Vor allem könnte zusätzlich das gesamte Schulzentrum an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße inklusive Turnhalle, Mensa und Erweiterungsbau versorgt werden. Auch eine Holzhackschnitzelheizung stand zur Diskussion. Doch davon wurde allein wegen der erforderlichen Lagerstätte abgeraten.

Um das Thema entspannte sich eine lange Diskussion, immer wieder von Josef Devers (CDU) angefeuert. Seine Fraktion sie nicht dagegen, habe aber viele Nachfragen. So stelle sich die Frage, ob es einen Lieferanten gebe, der zusichere, Biogas über 20 Jahre zu beschaffen. Zudem wundere man sich über die hohen Planungskosten.

Devers mutmaßte, dass diese geringer ausfallen könnten, wenn man einen Generalunternehmer beauftrage. Beigeordneter Dieter Paus sagte, dass kein Unternehmen eine Versorgungsgarantie für 20 Jahre gebe. Ingenieur Hanrott machte in seinem umfangreichen Vortrag deutlich, dass es auch Änderungen beim Energieeinspeisegesetz geben könnte.

Hans-Peter Götzen (FDP) wollte wissen, warum es ein Blockheizkraftwerk mit siebenfacher Leistung sein müsse: "Ist das nicht überdimensioniert?" Nein, sei es nicht, klärte Hanrott auf. Denn thermisch (Wärme) liefere die Anlage nur die vierfache Leistung, und der überschüssige Strom werde durch Einspeisung vergütet. Martin Gärtner von den Grünen sagte, seine Fraktion habe Probleme mit "Mais-Gas".

Einen externen Betreiber für die Energieanlage zu suchen, wie es Karl-Heinz Schlusen von der SPD vorschlug, hielt der Ausschuss für keine umsetzbare Idee.

(RP)
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