Rheinberg Rheinberger SPD sucht Kontakte beim Grillen

Rheinberg · Die Sozialdemokraten wollen wieder mehr auf die Arbeitnehmerschaft zugehen.

 Gesprächsrunde (v.l.): Mark Rosendahl (DGB), Ralf Schultze (Amazon), Gastgeber Peter Tullius (SPD), Imke Wiethoff (GEW) und Alisa Cusic (Amazon).

Gesprächsrunde (v.l.): Mark Rosendahl (DGB), Ralf Schultze (Amazon), Gastgeber Peter Tullius (SPD), Imke Wiethoff (GEW) und Alisa Cusic (Amazon).

Foto: OO

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Das hat sich auch die Rheinberger SPD gedacht und ihre Mitgliederversammlung mit einem Grillabend für Wähler und solche, die es werden sollen, verbunden. Ins Bürgerzentrum in Alpsray waren am Samstag Arbeitnehmer, Gewerkschaftsvertreter, Vertrauensleute und Betriebsräte geladen. Grund dafür ist ein Rückgang der Kernwählerschaft. "Die Rheinberger Arbeitnehmerschaft ist uns ein bisschen von der Fahne gegangen. Mit denen wollen wir ins Gespräch kommen, wissen, wo der Schuh drückt und was Arbeitnehmer von der Kommunalpolitik erwarten beziehungsweise welche Themen ihnen wichtig sind", erklärt der Parteivorsitzende Peter Tullius.

Wenn es um die Wurst geht, will man da sein und das nicht nur am Grill. Ein Thema, so wurde deutlich, ist der soziale Wohnungsbau. Bezahlbare Wohnungen für ältere Menschen und Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen werden immer seltener. Schuld daran ist nach Ansicht der Genossen der Kreis Wesel. Dort hat man das Niveau der Kaltmieten in Rheinberg an die Gemeinden Hünxe und Schermbeck angepasst. Tatsächlich liegen die Rheinberger Mieten aber wesentlich höher, und das hat fatale Folgen. "Die Mieter bekommen kein Wohngeld mehr, müssen ausziehen - und zwar irgendwohin im Kreis. Ältere Menschen werden so aus ihrem sozialen Umfeld gerissen, Kinder müssen die Schule wechseln", empört sich Tullius.

Prekär werde die Situation in vier Jahren, wenn für 200 Wohnungen in der Reichelsiedlung die soziale Bindung wegfällt. Um dem vorzubeugen, plädieren die Rheinberger Sozialdemokraten dafür, bei einem geplanten Neubaugebiet in Annaberg durch entsprechende Vorgaben möglichst viele Sozialwohnungen entstehen zu lassen.

Ein Thema unter den Gästen war natürlich auch das gute Abschneiden der AfD in Mecklenburg-Vorpommern. Hier herrschte Einigkeit darüber, dass es der falsche Weg ist, die Partei zu ignorieren. "Wir müssen uns mit der AfD auseinandersetzen. Aber das ist nicht so einfach, denn die AfD spielt mit den Ängsten der Menschen und erreicht damit Wähler, die sich ansonsten nicht für Politik interessieren", so Tullius. Immer wieder den Dialog suchen und Präsenz zeigen, sei das einzige Gegenmittel. Die Rheinberger SPD lädt deshalb auch jeden Bürger zum offenen Stammtisch ein. Der findet an jedem zweiten Donnerstag im Monat im Pios an der Kamper Straße statt.

(erko)
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