Messe Niederrhein in Rheinberg Köder, Angelrute und Fischbrötchen

Rheinberg · Bei der Angel-Expo in der Messe Niederrhein konnten sich Petrijünger über die neuen Angeltrends informieren.

 Verkäufer Matthias Zimmerling vom Angelsport Dorsten aus Maerl erklärt Rudolf Engbrocks den Multiroller mit Schnurzähler. 

Verkäufer Matthias Zimmerling vom Angelsport Dorsten aus Maerl erklärt Rudolf Engbrocks den Multiroller mit Schnurzähler. 

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Günter Ulshöfer (68) ist leidenschaftlicher Angler. Seit seinem dritten Lebensjahr geht der gebürtige Baden-Württemberger fischen. „Da konnte ich noch nicht einmal richtig laufen, da hab’ ich schon an der Tauber meine ersten Fänge gemacht“, sagt er. Sein Elternhaus lag direkt an einem Fluss, er ist also „mehr im Wasser aufgewachsen als an Land“. Am vergangenen Wochenende aber hielt sich Günter Ulshöfer nicht wie sonst so häufig am Wasser auf und angelte, sondern verbrachte die beiden Tage in Rheinberg. Genauer gesagt auf der Rheinberger Angelmesse, die am Samstag und Sonntag auf dem Gelände der Messe Niederrhein stattfand und von den Schwerpunkten des Raubfisch-, Friedfisch- und Meeresangelns geprägt wurde.

An einem der insgesamt 40 Stände stellte Ulshöfer sein selber erfundenes Produkt vor: Den „Twin-Turner“. Die bis zu 95 Gramm schweren Teile haben an den Enden angeformte Schaufeln, die sich wie Propeller drehen und durch ihre Druckwellen Raubfische aller Art anlocken sollen. Die Idee hatte Ulshöfer schon vor 18 Jahren gehabt und ließ sich dabei durch die Automobilindustrie inspirieren.

Neben Günter Ulshöfer hatten noch 35 weitere Aussteller ihren Stand auf dem Messegelände aufgebaut, um ihr Angebot rund um die Themen Ausrüstung, Zubehör, Boote und Angelreisen, zum Beispiel nach Norwegen, zu präsentieren. An anderen Ständen gab es – ganz dem Anglermotto entsprechend – Fischbrötchen, Fischsuppe und Backfisch.

Die Messe wurde zu großen Teilen vom Thema „Angeltrends“ geprägt. Marcus Sippel-May, der die Messe zusammen mit Ronny Mrose veranstaltete, begründete das mit dem immer größer werdenden Interesse der Bevölkerung am Angeln: „Es gibt eben immer mehr Angler in Deutschland. Wenn man sich nicht mit der Zeit etwas Neues ausdenkt, fängt man irgendwann nicht mehr so viel“, sagt er.

Zur Veranschaulichung der neuen Trends wurden nicht nur zahlreiche Verkaufsstände aufgebaut wie bei Günter Ulshöfer, sondern es wurden auch Präsentationen gehalten. Und zwar von prominenten Gesichtern. So zum Beispiel gab Anglerprofi Torsten Ahrens am Sonntagmittag Einblicke in das moderne Meeresangeln.

Und später stellte Dietmar Isaiasch das moderne Gummifischangeln vor. Isaiasch zählt zu den bekanntesten Anglern in ganz Europa und wurde 2002 zum ersten Raubfisch-Weltmeister überhaupt gekürt, er ist also eine Größe in der Angel-Szene.

Laut Veranstalter Sippel-May sei die Angelmesse aber nicht nur für erfahrene Angler, sondern auch für Neueinsteiger gut geeignet gewesen, die sich am reichhaltigen Angebot in der Messehalle erfreuen konnten. Von der Angelrute bis zum Zelt war alles vorzufinden, was man zum Angeln benötigt.

Günter Ulshöfer findet, die Messe sei zwar von der Größe her nicht zu vergleichen gewesen mit anderen Angelmessen, die er bereits besucht hatte (wie zum Beispiel in Erfurt oder Magdeburg). Er sei aber „im Allgemeinen sehr zufrieden mit der Veranstaltung“. Was er denke, was für Neueinsteiger beim Angeln besonders wichtig sei? „Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.“

Eine Anekdote hat Günter Ulshöfer zum Schluss auch noch: „Ein mal, da war ich am Neckar angeln, es war Februar. Der Haken ist am Flussboden hängen geblieben und ich hab’ ihn nicht mehr hochgezogen gekriegt. Da bin ich dann bei minus sechs Grad mit Unterhose in den Neckar getaucht und hab’ ihn mir wieder geholt. Das war mir sonst zu schade.“ Eine Erkältung habe er nicht davongetragen. „Mich haut so schnell nichts um.“

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