Rheinberg Hobbykünstlerinnen in der Stadthalle

Rheinberg · 36 Frauen aus Rheinberg und Umgebung präsentierten gestern ihre Werke einem breiten Publikum.

 Auch die Tochter macht bereits beim Künstlerinnentag mit: Die zwölfjährige Neele begibt sich bereits seit vier Jahren auf die künstlerischen Spuren Kiki Dietz.

Auch die Tochter macht bereits beim Künstlerinnentag mit: Die zwölfjährige Neele begibt sich bereits seit vier Jahren auf die künstlerischen Spuren Kiki Dietz.

Foto: Olaf Ostermann

Der Rheinberger Künstlerinnentag bietet Frauen die Möglichkeit, sich und ihre künstlerischen Arbeiten ohne großen Aufwand einem interessierten Publikum zu präsentieren. Gestern zog es wieder zahlreiche Kunstfreunde ins Stadthaus, wo 36 Künstlerinnen ihre Werke vorstellten. Das Spektrum reichte von Malerei und Objektkunst über Patchwork, Filzen und anderen Textilkünsten bis hin zu Fotografie und Schmuck.

Der Künstlerinnentag fand bereits zum siebten Mal anlässlich des Internationalen Frauentages statt. "Meine Intention war es, zu zeigen, was Frauen aus Rheinberg und Umgebung können", sagte Diana Schrader. Die Gleichstellungsbeauftragte hatte die Veranstaltung vor sieben Jahren ins Leben gerufen. "Der Künstlerinnentag ist keine Verkaufsshow. Ein Großteil der Ausstellerinnen sind Hobbykünstlerinnen", berichtete Schrader.

Insgesamt waren über 50 Frauen und Mädchen an den Künstlerständen und auf der Bühne aktiv. Erstmals wurde auch eine Kinderbetreuung angeboten. "Der Tag hat sich immer mehr zum Familientag entwickelt", so die Gleichstellungsbeauftragte.

Unter den 36 Künstlerinnen waren einige neue Gesichter. Nancy Möllers ist in Kanada geboren und lebt seit 26 Jahren in Rheinberg. "Ich male schon längere Zeit, aber nur für mich selbst", erzählte sie. Jetzt habe sie den Mut gefasst, mit ihren Bildern an die Öffentlichkeit zu gehen. Ein bisschen "Verrücktheit" sei schon bei der Kunst im Spiel, so Möllers. "Ich hoffe, dass auch andere etwas dabei fühlen, wenn sie meine Bilder angucken." Bei Reichel lernte Ilse Schlosser 1956 das Fotografenhandwerk. Nach langer Familienpause fiel ihr 2005 die Digitalkamera ihres Sohnes in die Hände. "Ich fand es toll, dass ich am Computer alles machen konnte, was ich früher im Labor gemacht habe", erzählte Schlosser. Seither hat sie das Fieber wieder gepackt.

Beim Künstlerinnentag bot sie Karten mit eigenen Fotografien an, darunter auch viele Fotos von Rheinberg und seinen Ortsteilen aus den 1950er Jahren. Petra Platzek gestaltet neben Scherenschnitten und 3-D-Bildern gerne Szenen aus dem Alltag mit Miniaturfiguren aus dem Modelleisenbahnbedarf. Ihre Werke versieht sie stets mit markigen Sprüchen. "Es ist schön, wenn die Leute Spaß daran haben", sagte die Orsoyerin.

Ein großes Plus beim Künstlerinnentag war auch diesmal wieder die Vielseitigkeit. Sicher wird es auch im nächsten Jahr wieder heißen "Frauen können".

(beaw)
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