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Interview mit Andreas Schwarz „Wer Qualität will …“

Der Hockey- und Tennis-Club Schwarz-Weiß Neuss rüstet sich für die Zukunft. Gerade erst hat der Verein mit Nina Lemmen eine zweite hauptamtliche Trainerin für den Jugendbereich verpflichtet. Das Personal und die Kompetenz ist also vorhanden. Damit der HTC SW, der mit Herren und Damen in der Hockey-Bundesliga spielt, aber weiter erfolgreich sein kann - erst am Wochenende wurde die weibliche Jugend B Deutscher Meister in der Halle -, benötigt er finanzielle Potenz. Das weiß natürlich auch Abteilungsleiter Andreas Schwarz.

 Strategiesitzung: Ende Januar führte Trainer Markus Lonnes die Damen des HTC SW Neuss ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft im Hallenhockey. Um diesen hohen Standard auch zukünftig halten zu können, muss der Verein auch finanziell aufrüsten.

Strategiesitzung: Ende Januar führte Trainer Markus Lonnes die Damen des HTC SW Neuss ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft im Hallenhockey. Um diesen hohen Standard auch zukünftig halten zu können, muss der Verein auch finanziell aufrüsten.

Foto: A. Probst

Herr Schwarz, der HTC gibt mächtig Gas: zwei Vollzeittrainer und mit Bonfiglioli ein zusätzlicher Sponsor fürs Trikot. Wie sind die Reaktionen?

Andreas Schwarz Was wir da machen, wird in Hockey-Deutschland genau beobachtet - und positiv begleitet. So behält Neuss seinen Landesleistungsstützpunkt, obwohl es zuletzt um den männlichen Nachwuchsbereich ja nicht so doll bestellt war.

Neuss soll sogar schon als kleines Mannheim bezeichnet worden sein.

Schwarz (lacht) Das ist ziemlich übertrieben. Zum Vergleich: Mannheim hat sechs hauptamtliche Trainer, wir stellen gerade den zweiten ein.

Als Mäzen des Mannheimer HC hat Klaus Greinert, Beiratsvorsitzender der Röchling-Gruppe, den größten Batzen der neuen, zwölf Millionen Euro teuren Vereinsanlage übernommen. Dazu ließ er ein Hockeystadion für 1500 Zuschauer bauen. Da kann Neuss in der Tat nicht ganz mithalten, oder?

Schwarz Nein. Aber wir dienen mittlerweile auch anderen Vereinen in Deutschland als Vorbild, was man aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln alles bewegen kann.

Bedeutet das, dass demnächst die Vereinsmitglieder kräftig zur Kasse gebeten werden?

Schwarz Nein, keine Sorge. Richtig ist aber, dass wir den Trainingsbetrieb im Nachwuchsbereich schon jetzt nicht aus den Beiträgen unserer Mitglieder bestreiten können. Würden wir diese Kosten auf die rund 250 Kinder umlegen, müsste der Beitrag um 150 Euro erhöht werden. Das aber würde wohl bei vielen Eltern zum Atemstillstand führen.

Wo stehen Sie denn im Vergleich zu anderen Klubs aus der Region?

Schwarz Was die Beiträge anbelangt, haben wir die Rote Laterne. In Gladbach, Mülheim oder Düsseldorf zahlst du locker doppelt soviel wie bei uns.

Aber eine Erhöhung um 150 Euro …

Schwarz … geht natürlich nicht. Wir sind ja kein High-Level-Verein wie etwa Düsseldorf, sondern wollen ein Verein für alle bleiben. Im Moment zahlt ein Kind bei uns ungefähr 130 bis 150 Euro im Jahr. Ich halte einen Monatsbeitrag von um die 20 Euro im Monat für durchaus angebracht,

Wenn's den Mitgliedern ans Portemonnaie geht, reagieren sie oft gereizt.

Schwarz Das stimmt, aber andererseits sind Eltern bereit, für einen Tennistrainer 15 Euro pro Stunde plus die Platzmiete zu bezahlen.

Ab wann soll mehr gezahlt werden?

Schwarz Ich gehe dieses Thema offensiv an. Auf der Hauptversammlung am 30. März werde ich das fürs kommende Jahr mal ankündigen. Und jeder, der meint, er hat eine schlaue Idee, kann gerne mit mir diskutieren. Wer Qualität will, muss bereit sein, dafür seinen Beitrag zu leisten.

Also gewähren Sie den Mitgliedern noch eine Art Schonfrist.

Schwarz Dieses Jahr gehen wir in Vorleistung, zum einen, weil wir gut gewirtschaftet haben, zum anderen, weil sich im Sponsoring etwas getan hat. Aber es ist sehr wichtig, dass wir in den kommenden Monaten auch noch andere Quellen erschließen.

Dirk Sitterle führte das Gespräch.

(NGZ)
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