Triathlon TG-Athletin in der Weltspitze

Silvia Felt fehlten bei der Ironman-WM auf Hawaii nur elf Sekunden zum Altersklassensieg. Die Ausdauer-Athletin lebt und arbeitet in Herzogenaurach, ihre sportliche Heimat ist jedoch Neuss.

 Silvia Felt von der TG Neuss mischte als Amateurin bei der Ironman-WM auf Hawaii auch die Profi-Triathletinnen mächtig auf.

Silvia Felt von der TG Neuss mischte als Amateurin bei der Ironman-WM auf Hawaii auch die Profi-Triathletinnen mächtig auf.

Foto: Privat

Nach 9:55:30 Stunden reckte Silvia Felt die Arme in die Luft. Sie hatte es geschafft, war nicht nur unter der Zehn-Stunden-Marke bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii geblieben, sondern hatte in ihrer Altersklasse W30 auch noch Rang zwei belegt. Dass der Triathletin von der TG Neuss auf der Südseeinsel nur der Hauch von elf Sekunden zum Sieg fehlte, spielte in diesen Minuten keine Rolle, denn ihr Traum vom zweiten Finish auf Hawaii war gerade in Erfüllung gegangen. "Diesmal war es ein verdammt hartes Stück Arbeit! Aber es ist geschafft!"

"Es schon enorm, dass Silvia sich gegenüber dem Vorjahr nochmals um fast zehn Minuten gesteigert hat", erklärt TG-Abteilungsleiter und Trainer Hans-Peter Heinen, der sich noch gut an das erste Treffen mit seinem jetzigen Schützling erinnern kann. "Irgendwann hat sie samstags mal beim Training vorbeigeschaut. Mittlerweile ist sie ein festes Mitglied unserer Abteilung und trainiert regelmäßig bei uns mit." Und das, obwohl die 33-Jährige weder in Neuss noch in der Region, sondern aus beruflichen Gründen in Herzogenaurach zu Hause ist. "Silvia ist regelmäßig an den Wochenenden hier. Ihr Mann wohnt in Düsseldorf. Da es dort aber keinen gescheiten Triathlon-Verein gibt, hat sie sich uns angeschlossen", so Heinen.

Felts weitere eindrucksvolle Bilanz auf Hawaii neben Rang zwei in ihrer Altersklasse: Platz 27 in der Gesamtwertung der 530 Frauen inklusive der Profi-Triathletinnen, viertschnellste Amateurin überhaupt, zweitschnellste Deutsche — die TG-Athletin ist endgültig angekommen in der Weltspitze im Triathlon. Bei ihrem WM-Debüt im vergangenen Jahr hatte Felt in 10:04:36 Stunden Rang drei in ihrer Wertungsklasse belegt.

Bereits auf der 3,8 Kilometer langen Schwimmstrecke lief es rund für die TG-Athletin, die nach 1:09:35 Stunden aus dem Wasser stieg, zu diesem Zeitpunkt allerdings "nur" auf Rang 27 in ihrer Altersklasse lag. Ihre Aufholjagd startete Felt dann auf der anspruchsvollen Radstrecke über 180 Kilometer. 18 Konkurrentinnen ließ sie förmlich stehen, arbeitete sich auf Platz neun vor: "Auf dem Rad haben sich die Beine ziemlich viel Zeit gelassen bis sie endlich aufgewacht sind. Und dann kam auch noch der Wind — gefühlt war er eigentlich immer da." Beim abschließenden Lauf machte sich die schnelle Radzeit von 5:21:46 Stunden dann bemerkbar, die Beine wurden schwer. Doch dank der Unterstützung von Ehemann Jacques an der Strecke arbeitete sich Felt, die für die 42,195 Kilometer 3:19:04 Stunden benötigte, Platz um Platz nach vorne — bis auf das Siegerpodest.

(NGZ)
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