Reitsport Nach der Pflicht in Lauerstellung

Caen. · Nach dem Auftaktwettbewerb der Weltreiterspiele liegt die Voltigier-Equipe des RSV Grimlinghausen auf Rang zwei. Von den führenden Österreichern trennt die Schützlinge von Jessica Schmitz nur eine Winzigkeit von 0,021 Prozentpunkten.

 Mit einer starken Leistung schob der RSV Grimlinghausen um Mona Pavetic nach der Pflicht auf den zweiten Platz der Weltreiterspiele in Caen.

Mit einer starken Leistung schob der RSV Grimlinghausen um Mona Pavetic nach der Pflicht auf den zweiten Platz der Weltreiterspiele in Caen.

Foto: Daniel Kaiser

Sie waren die große Unbekannte dieser Saison, zeigten sich im Vorfeld auf keinem internationalen Turnier im Vergleich mit den anderen Top-Teams. Nun haben die österreichischen Voltigierer ein erstes großes Ausrufezeichen setzen können. Bei den Weltreiterspielen im französischen Caen landete die Mannschaft von Trainerin und Longenführerin Maria Lehrmann mit ihrem Pferd Alessio I Amabile gestern auf Rang eins in der Pflicht.

7,873 Punkte verbuchten die Vertreter der Alpenrepublik nach dem mit Spannung erwarteten Auftakt im Zénith-Stadion im "Parc des Expositions" von Caen. Damit erarbeiteten sich die Schützlinge von Bundestrainer Manfred Rebel einen hauchdünnen Vorsprung auf die deutsche Vertretung vom RSV Neuss-Grimlinghausen. Das Team von Meistertrainerin Jessica Schmitz kassierte mit der neunjährigen Fuchs-Stute Delia vom sechsköpfigen Richtergremium 7,852 Zähler - und damit lediglich 0,021 Punkte weniger als die Spitzenreiter.

Die WM-Titelverteidiger aus der Schweiz, die beim Saisonhöhepunkt auf ihrem Spitzen-Vierbeiner Will Be Good und mit Longenführerin Monika Winkler-Bischofberger antreten, liegen mit knapp einem Zehntel Abstand (7,757) auf Rang drei. Die im Vorfeld hoch gehandelten Gastgeber aus Frankreich konnten mit den starken Leistungen der Spitzenteams nicht mithalten und rangieren mit erheblichem Abstand auf Platz vier (7,217). Es folgen Schweden (6,954), Italien (6,754) und die Vereinigten Staaten von Amerika, die Sieger der Weltreiterspiele vor vier Jahren in Kentucky.

Nach diesem ersten Streich steht nun - wenig überraschend - fest, dass die Rheinländer vom Nixhof, sollte nichts Gravierendes mehr dazwischenkommen, mit einer Medaille nach Hause reisen werden. Es kristallisierte sich aber auch heraus, dass der Kampf um die Medaillen extrem spannend sein wird. Zwei Küren müssen die Gruppen nun noch im Sand von Caen präsentieren. Heute Vormittag steigt ab 9.30 Uhr der erste dieser Durchgänge. Nach einem Tag Pause folgt am Freitag ab 19.30 Uhr das große Finale.

"Wir haben es selbst in der Hand", hatte Jessica Schmitz im Vorfeld angekündigt. Diese Aussage wird sich nun bewahrheiten. Denn mit zwei Spitzenleistungen ist die minimale Distanz auf die Österreicher kein unüberwindbares Hindernis. Die Kür in diesem Jahr gilt im internationalen Vergleich als herausragend. Einen Patzer dürfen sich die amtierenden Europameister aber mit Sicherheit auch nicht leisten, sonst platzt der Traum von Gold.

Jessica Schmitz zeigte sich mit der Leistung ihrer Mannschaft jedenfalls überaus zufrieden. "Die Voltigierer haben die Maßgabe voll erfüllt", freute sich die 33-Jährige. "Dass wir bei einer Weltmeisterschaft nicht mit acht Zehntel führen, war uns klar. Das Ergebnis ist wie erwartet und hauchdünn. Das Pferd war spitze. Keiner hat gepatzt. Das ist in einem solchen Zirkel keine Selbstverständlichkeit. Aber natürlich geht es an der einen oder anderen Stelle immer noch ein wenig besser."

Die Trainerin gab sich angesichts der bevorstehenden Aufgaben sehr optimistisch. "Wir haben nicht nur eine tolle Pflicht und ein tolles Pferd, sondern vor allem auch eine tolle Kür."

(daka)
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