Die Korschenbroicher Rettungsschwimmer sind wieder einmal auf grosser Tour - diesmal geht"s nach Australien Lebensretter wollen bei der WM in Sydney an alte Erfolge anknüpfen

Von Tobias Käufer

Sie packen mal wieder die Koffer: Bereits zum sechsten Mal machen sich die Rettungsschwimmer der DLRG Korschenbroich in die große weite Welt auf, um die Farben Korschenbroichs bei einer Weltmeisterschaft zu vertreten.

Die Liste der bereisten Länder hat klingende Namen. Zwar nahm alles 1990 seinen Ursprung im Heimatland Deutschland, doch danach ging es nach Japan (1992), England (1994), Südafrika (1996) und Neuseeland (1998). Und vom 18. März bis zum 5. April geht die Reise nun in die zukünftige Olympiastadt Sydney. Insgesamt elf Athleten der heimischen Rettungsschwimmer freuen sich auf den sportlich wie auch touristisch sicher hochinteressanten Trip in das Land der Aborigines.

Neben dem "alten Hasen" und Korschenbroicher Urgestein Stefan Scheufeld, der bisher an allen fünf Weltmeisterschaften auf den vier Kontinenten teilnehmen konnte, besitzen auch Sabine Forsbach, Sandra Maslek und Tanja Paulussen WM-Erfahrung. Dazu machen sich neben Alexandra Forsbach, Marcus Christ und Heiko Wirtz, die vor zwei Jahren noch auf der Reservebank saßen, auch noch Guido Richter und Michael Ott mit auf den Weg.

Allesamt wurden von Teammanager Alexander Korneli ausgewählt und vorbereitet. In der sportlichen Planung für Sydney nimmt Nationalschwimmer Matthias Elbe eine Schlüsselstellung ein. Der Korschenbroicher Rettungsschwimmer kann allerdings nur für das "Team Deutschland" aber nicht für das "Team Korschenbroich" starten, da er aus beruflichen Gründen nur einen Teil der Wettkämpfe absolvieren kann.

Ebenfalls für das "Team Deutschland", aber auch für die Korschenbroicher geht Sabine Forsbach an den Start. Sie rechnet sich in der Disziplin "100 Meter kombinierte Rettungsübung" gute Medaillenchancen, zumal sie als Titelverteidigerin an den Start geht. Auch in der neuen Disziplin "200 Meter Super Lifesaver" wird die Korschenbroicherin als Mitfavoritin gehandelt. Die insgesamt verjüngte Herrenriege muss sicherlich erst einmal Erfahrung sammeln.

"Die ein oder andere Endlaufteilnahme wird aber sicher drin sein", erhofft sich Teammanager Korneli dennoch einige Achtungserfolge der einstmals so erfolgsverwöhnten Korschenbroicher. Dabei könnten den heimischen Rettungsschwimmern Änderungen im Regelwerk zugute kommen, die den Teams aus der nördlichen Halbkugel mehr entgegenkommen. Somit dürfte beispielsweise einer Titelverteidigung des Teams Deutschland in der Hallenwertung durchaus möglich sein.

Sage und schreibe 3.000 Aktive aus rund 200 Klubs werden die Konkurrenz für die Korschenbroicher Rettungsschwimmer darstellen. Stärkste Mannschaften werden sicherlich wieder die Clubs "Durban Surf" (Südafrika), Cronulla, Surfers Paradise und Maroochydore (allesamt aus dem Gastgeberland Australien) sein. Dort wird der Rettungsschwimmsport professionell betrieben, unter Bedingungen also von denen die Korschenbroicher nur träumen können.

Aber auch das in den Vorjahren stets gesteckte Ziel, als bestes europäisches Team nach Korschenbroich zurückzukehren, dürfte in diesem Jahr nicht zu verwirklichen sein: "Die stark veränderte Mannschaft birgt einfach zu viele Unbekannte in sich", schätzt Alexander Korneli die Situation realistisch ein, "schließlich müssen wir im Mutterland des Rettungsschwimmens antreten." Im Vorfeld der WM, die vom 21. März bis zum 2. April ausgetragen wird, mussten die Korschenbroicher knallharte Vorbereitungsarbeiten auf sich nehmen.

Neben dem täglichen Schwimmtraining standen auch Laufen, Radfahren und Krafttraining auf dem Programm, um die vielseitigen und anspruchsvollen Rettungsprüfungen im Pazifischen Ozean bestehen zu können. Aber selbst dieses vielseitige Training kann nicht alle sportlichen Lücken schliessen. "Am Kaarster See gibt es nun einmal keine bis zu fünf Meter hohen Wellen, wie sie an einigen Weltmeeren üblich sind.

Dennoch sind wir natürlich der benachbarten Ortsgruppe für die Bereitstellung zusätzlicher Trainingsmöglichkeiten in der Sommersaison sehr dankbar", so der alte WM-Hase Stefan Scheufeld, mit 34 Jahren übrigens der älteste Australier". Doch nicht nur die sportlichen Vorbereitungen erforderten viel schweißtreibende Arbeit: Die Reise ins Land der Koalas und Känguruhs musste natürlich auch auf finanziell sichere Beine gestellt werden und für die überwiegend jungen Aktiven bezahlbar sein.

"Neben den kräftigen Eigenanteil der Teammitglieder und den Mitteln der eigenen Ortsgruppe geht der Dank an unsere Sponsoren, die diese WM-Teilnahme für uns überhaupt erst möglich gemacht haben," so der erste Vorsitzende der DLRG Korschenbroich, Wolfgang Scheid. Wichtigster Partner der DLRG war die Stadtsparkasse Korschenbroich.

Die hat nicht nur ein Herz für die Regionalliga-Handballer des TVK und den Korschenbroicher Citylauf, sondern auch für die DLRG Korschenbroich, deren junge Athleten einmal mehr als Botschafter der Stadt Korschenbroich einen neuen Kontinenten bereisen dürfen und sicher mit unvergesslichen Erlebnissen zurückkommen. Tobias Käufer Matthias Elbe von der DLRG Korschenbroich startet bei der Weltmeisterschaft der Rettungsschwimmer im australischen Sydney leider nur für das Team Deutschland, nicht aber fürs Team Korschenbroich.

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