Korschenbroich Architekt fordert: Ortskern nicht abschotten

Korschenbroich · Korschenbroich (-wi) Soll die Sebastianusstraße wirklich zur Fußgängerzone werden? Diese Forderung der Bündnisgrünen sorgt für Gesprächsstoff. Der Mönchengladbacher Architekt und Planer, Dr. Burkhard Schrammen (53), spricht von einem "schwierigen Thema": "Bei der Planung wollen viele unterschiedliche Gefühlslagen berücksichtigt werden." Allerdings macht Schrammen deutlich: "Der Straßenzug muss offen bleiben, um den Handel im Ortskern nicht noch mehr zu beeinträchtigen." Die Menschen wollten am liebsten bis an den Laden fahren.

Korschenbroich (-wi) Soll die Sebastianusstraße wirklich zur Fußgängerzone werden? Diese Forderung der Bündnisgrünen sorgt für Gesprächsstoff. Der Mönchengladbacher Architekt und Planer, Dr. Burkhard Schrammen (53), spricht von einem "schwierigen Thema": "Bei der Planung wollen viele unterschiedliche Gefühlslagen berücksichtigt werden." Allerdings macht Schrammen deutlich: "Der Straßenzug muss offen bleiben, um den Handel im Ortskern nicht noch mehr zu beeinträchtigen." Die Menschen wollten am liebsten bis an den Laden fahren.

Für Schrammen ist das zweite Einkaufszentrum am Matthias-Hoeren-Platz ein Problem: "Es ist sehr fragwürdig, neben einem gewachsenen Ortskern in direkter Nähe noch ein zweites Einkaufs-Zentrum zu bauen." Daher kann Schrammen der Idee einer Einbahnstraßen-Regelung von der Pescher Straße ausgehend, wenig abgewinnen. "Wir haben hier zwei Verkehrsachsen, die Hindenburgstraße und den Straßenzug An der Sandkuhle/Rheydter Straße. Ich fände es kritisch, nicht mehr über die Sandkuhle ins Zentrum zu kommen." Allerdings merkt der Architekt an: "Diese Achse darf nicht als schnelle Schleuse genutzt werden." Er sieht bei einer Fußgängerzone — und bei einer Einbahnstraße-Regelung — die Gefahr, dass der alte gewachsene Stadtkern vom Matthias-Hoeren-Platz abgeschottet werde. "Die Innenstadt hat als Kernzelle das Hannen-Center und ist natürlich gewachsen."

Im alten Ortskern ist für Schrammen die Verkehrsführung zu sichern. Für ihn braucht der Kern eine Anbindung an den Matthias-Horen-Platz. Beide Zentren seien voneinander abhängig: "Das eine kann nicht ohne das andere Zentrum existieren." Das Abpollern der Sebastianusstraße in Höhe des Hannenplatzes sei keine Alternative: "Damit wäre das Chaos programmiert." Schließlich fehlt ihm hinter der künstlich eingerichteten Sackgasse ein großer Wendehammer oder ein Parkhaus. "Die Sebastianusstraße muss offen bleiben", betont Schrammen mit Hinweis auf den Spielstraßen-Charakter. Sein Appell: "Dieser Charakter muss optisch herausgehoben werden."

(NGZ)
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