Lokalsport TSV will heute "heißen Tanz liefern"

Die Abstiegskonkurrenz aus Düsseldorf und Hannover hat mit Siegen vorgelegt, der TSV Dormagen will heute Abend im Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke nachlegen. Trainer Kai Wandschneider muss dabei auf den von Rückenbeschwerden geplagten Torhüter Vitali Feshchanka verzichten.

Dormagen Abstiegskämpfe und Titelrennen werden auswärts entschieden, lautet eine alte Handballerweisheit. Besitzt sie auch in der Bundesliga-Saison 2009/10 Gültigkeit, muss sich das ostwestfälisch-südniedersächsische Trio aus Minden, Lübbecke und Hannover-Burgdorf ernstlich Sorgen machen: Sie allein sind von allen 18 Erstligisten in fremden Hallen noch sieglos.

Kein Wunder, dass Zlatko Feric, Teammanager beim TuS N-Lübbecke, der überhaupt erst sieben Auswärtsspiele hinter sich gebracht hat, vor der heutigen Partie (19.45 Uhr, HRC-Arena) beim TSV Dormagen sagt: "Es wäre natürlich wünschenswert, wenn wir am Freitag den ersten Auswärtssieg schaffen." Doch der Kroate schränkt sogleich ein: "Gerade bei Mannschaften aus der unteren Tabellenregion ist dies aber besonders schwierig, denn Dormagen wird mit Sicherheit um jeden Zentimeter fighten."

Das sieht Kai Wandschneider ganz genau so: "Wir sind gut drauf", sagt der Trainer des TSV Dormagen, "wir wollen dem TuS einen heißen Tanz liefern." Zusätzliche Motivation sollte seinen Schützlingen ein Blick auf die Tabelle bescheren: Mit einem Sieg würden sich die Dormagener (8:28 Punkte) nämlich wieder am Lokalrivalen Düsseldorf (9:29 nach seinem 34:29-Sieg in Minden) vorbei vom Abstiegs- auf den Relegationsplatz schieben. Und auch die HBW Balingen-Weilstetten (10:26, spielt morgen in Großwallstadt) und der TSV Hannover-Burgdorf (11:27) blieben in Reichweite. "Damit müssen wir leben, solche Ergebnisse wird es im weiteren Saisonverlauf immer wieder geben", kommentiert Wandschneider den überraschenden 30:29-Sieg der Hannoveraner über FA Göppingen am Mittwochabend, zu dem der Ex-Dormagener Torge Johanssen (kam aus Flensburg) in seinem ersten Spiel für Burgdorf gleich acht Tore beisteuerte.

Beim Unterfangen, gegen Lübbecke zu punkten, muss der Dormagener Trainer auf zwei Akteure verzichten: Nachwuchs-Linksaußen Max Holst wartet weiterhin auf einen Bescheid der Nationalen Anti-Doping-Behörde Nada, dass er trotz Cortisongaben spielen darf: "Nur eine Formsache, aber das Risiko, dass er in eine Dopingkontrolle gerät und gesperrt wird, gehe ich nicht ein", sagt Wandschneider. Und Torhüter Vitali Feshchanka plagt sich weiterhin mit Rückenbeschwerden, so dass der in der Vorbereitung stark auftrumpfende Jens Vortmann die Last der Verantwortung alleine tragen muss: "Vielleicht tut ihm das mal gut", mutmaßt der Trainer. Auf der Bank soll Reservekeeper Daniel Schlingmann Platz nehmen. Marketingmanager Joachim Kurth gegen dessen Ex-Klub reaktivieren will Wandschneider nicht: "Er hat doch jetzt fast ein Jahr nicht trainiert."

(NGZ)
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