Bewerbung für Tanzausbildung in L.A. läuft Kämpferisch gegeneinander tanzen

Von Anneli Goebels Ein Tanzturnier besonderer Art hat der Neusser Hamdi Berdid , Ex-Rockförderpreisträger der Stadt Neuss, ins Leben gerufen - das "Move Deluxe". Dabei treten zunächst Gruppen aus ganz Deutschland gegeneinander an, bevor im September auch die französische Konkurrenz nach Neuss kommt. Sie gehören zu "Urban Squad": Viktor Podstrelnov (2.v.r.), Hamdi Berdid (3.v.l.) und Irena Vujicic (4.v.l.) - auf dem Foto mit "Gasttänzern" -, die Move Delux ins Leben gerufen haben.

Von Anneli Goebels Ein Tanzturnier besonderer Art hat der Neusser Hamdi Berdid , Ex-Rockförderpreisträger der Stadt Neuss, ins Leben gerufen - das "Move Deluxe". Dabei treten zunächst Gruppen aus ganz Deutschland gegeneinander an, bevor im September auch die französische Konkurrenz nach Neuss kommt. Sie gehören zu "Urban Squad": Viktor Podstrelnov (2.v.r.), Hamdi Berdid (3.v.l.) und Irena Vujicic (4.v.l.) - auf dem Foto mit "Gasttänzern" -, die Move Delux ins Leben gerufen haben.

Das Interesse am Tanz sei riesig, das Angebot einfach zu klein. Zu dieser Ansicht gelangt zumindest Hamdi Berdid. Seit vielen Jahren ist die Leidenschaft des 21-Jährigen der HipHop - und das keineswegs im Verborgenen. Der Neusser hat sich vor knapp drei Jahren mit dem Musical "Ghetto Love", eine HipHop-Version der Romeo und Julia-Geschichte, einen Namen in der Szene gemacht, wurde 2003 mit dem Rockförderpreis ausgezeichnet.

Zurzeit geht Hamdi noch zur Schule, möchte im Sommer sein Fachabitur und danach in Los Angeles eine Tanzausbildung machen. Die Bewerbungen laufen. Doch bevor es soweit ist, kümmert er sich um den tänzerischen Nachwuchs in der Heimat. Im September des vergangenen Jahres gründete er gemeinsam mit Irena Vujicic und Viktor Podstrelnov das Trio

"Urban Squad". Zwar kreieren die drei eigene Choreographien, wollen aber auch ihr Können weiter geben, so zum Beispiel im Haus der Jugend, wo sie freien Unterricht geben.

Doch damit nicht genug: Mit Move Deluxe haben sie jetzt ein neues Projekt ins Leben gerufen. Dabei treten HipHop-Tänzer gegeneinander. Allein oder maximal zu dritt tanzen sie in einem sogenannten "Battle" mit- und gegeneinander. "Die Musik wird ihnen vom DJ vorgegeben", erklärt Hamdi. Drei Minuten dauert ein Battle.

"Es dürfen keine fertigen Choreografien gezeigt werden", spricht Hamdi weiter. Jeder Tänzer müsse auf sein Gegenüber eingehen, versuchen auf dessen Ideen zu reagieren, ihn zu übertreffen. Nach drei Minuten entscheidet eine Jury, wer gewonnen hat. Das erste Move Deluxe mit Tänzern aus Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld und natürlich Neuss vor zwei Wochen im Neusser Jil's bescherte den Veranstaltern ein volles Haus. "Für den nächsten Contest am 7. Mai haben sich bereits so viele Tänzer angemeldet, dass wir in die Wetthalle gehen werden."

Nach der Move Deluxe-Premiere im Jil's wurde bei fetzigen Sounds ausgiebig weiter gefeiert.

Im Juni ist dann ein dritter Termin vorgesehen, bevor im September die deutschen Cracks gegen Tänzer aus Frankreich antreten werden - ebenfalls in Neuss, wobei noch nicht klar ist, wo das sein wird. Stolz ist Hamdi darauf, dass dann Takao in der Jury sitzen wird. "Der hat unter anderem Choreographien für die Spice Girls gemacht."

Dann wird sich zeigen, ob die besten Freestyler aus Deutschland oder dem Nachbarland kommen. Wichtig, das weiß Hamdi aus seiner Trainerzeit, ist es, seinen Schülern nicht irgendwelche fertigen Kombinationen beizubringen, sondern lediglich die sogenannten "Basics". "Man muss sie zu einer eigenen Choreographie hinführen." Das mache auch den Reiz des Turniers aus: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Wer hat die bessere Technik, wer kann das Publikum am meisten begeistern? Darauf kommt es an, wenn die 15- bis 30-jährigen Tänzer loslegen. Hamdi wird moderieren und hofft sein Können bald in Los Angeles unter Beweis stellen zu können.

(NGZ)
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