CD der Woche Schritt für Schritt

Die Geschichte von "Eaten by Sheiks" ist auch eine Geschichte von Mut. Seit nunmehr acht Jahren und vier Demo-CDs lärmen die Indie-Rocker weitgehend außerhalb des Schweinwerferlichts der großen Bühnen. Setzen sich mit ihrer musikalischen Melange aus Rock, Pop und HipHop zwischen die Stühle: Eaten by Sheiks.

Die Geschichte von "Eaten by Sheiks" ist auch eine Geschichte von Mut. Seit nunmehr acht Jahren und vier Demo-CDs lärmen die Indie-Rocker weitgehend außerhalb des Schweinwerferlichts der großen Bühnen. Setzen sich mit ihrer musikalischen Melange aus Rock, Pop und HipHop zwischen die Stühle: Eaten by Sheiks.

Um der Tristesse von versifften Jugendclubs und schummrigen Teestuben zu entkommen, entschloss sich das Quartett kurzerhand, von der Studentenstadt Göttingen nach Hamburg überzusiedeln. Schritt eins war getan. Um dem endlich "letzten Debüt" einen klanglich adäquaten Anstrich zu verpassen, schmiedete die Band eine Allianz mit Ace, dem ehemaligen Gitarristen von Skunk-Anansie.

Schritt zwei: erledigt. Schlussendlich sicherte sich die Combo einen Plattenvertrag mit SPV, einem verhältnismäßig großen, kleinen Label. Das war der dritte Schritt - und was kommt jetzt? Nun, ein letztes Quäntchen Ratlosigkeit bleibt übrig nach einigen Durchläufen von "Our last first Record". Die Band setzt sich gekonnt zwischen die Stühle. Denn der breiten Masse dürfte die Platte schwer im Magen liegen.

Schon mit dem Opener "Adored" verweigert sich die Band jeglicher Konvention. Das liegt insbesondere an dem Gesangs-Organ von Ricardo Cortez, der mehr auf lautmalerische Akzente denn auf melodischen Gesang baut - manch einen Rezensenten erinnerte Cortez' Stimme gar an die des verstorbenen INXS-Sängers Michael Hutchence. Hierdurch baut das Quartett jedoch eine Barriere auf.

Deutlich zugänglicher gestalten sich Songs wie "Shake off", "Perfectly" oder "My Concrete", bei denen Cortez sein Stimmvolumen von der Leine lässt. Hinsichtlich des Band-Sounds fallen Namen wie "Red Hot Chili Peppers", "Kyuss", "Radiohead" oder "Franz Ferdinand". Ein Stempel muss schließlich sein. Gerecht werden der Musik von "Eaten by Sheiks" all diese Vergleiche nicht. Denn die Band hat sich ihre eigene Nische geschaffen - irgendwo zwischen Pop, Rock, Alternative und HipHop.

Davon zeugen auch die Bands, vor denen die Wahl-Hamburger auf der Bühne standen: Guano Apes, die Fantastischen 4, Tito & Tarantula, Die Happy oder Wir sind Helden. Dennoch: "Eaten by Sheiks" werden es schwer haben auf dem Weg nach oben. (jk)

(NGZ)
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