Remscheid Tafel kooperiert mit Lebenshilfe

Remscheid · Jennifer Timmermann freut sich immer auf den Donnerstag. Denn dann geht es für sie wieder zur Arbeit bei der Tafel in der Wülfingstraße in Lennep.

 Lebenshilfe und Tafel packen an (v.l.): Bernd Grab, Ingo Wessel, Britta Kohls, Jennifer Timmermann, Angela Pistorius, Maike Monstadt.

Lebenshilfe und Tafel packen an (v.l.): Bernd Grab, Ingo Wessel, Britta Kohls, Jennifer Timmermann, Angela Pistorius, Maike Monstadt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Seit über einem Monat unterstützt sie gemeinsam mit zwei weiteren Frauen das Team bei der Essensausgabe für Bedürftige. Das Besondere daran: Timmermann und ihre beiden Kolleginnen sind betreute Mitarbeiterinnen der Remscheider Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung.

Die Idee der Kooperation der beiden gemeinnützigen Einrichtungen hatten Sandra Kubiak, Geschäftsführerin der Tafel, und Jerrit Bennert, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Und diese Zusammenarbeit funktioniert richtig gut. „Das hat sofort geklappt. Sie waren direkt engagiert und standen uns quasi auf den Füßen, weil sie alles machen wollten“, erzählt Britta Kohls, die schon lange ehrenamtlich bei der Verteilung der Lebensmittel hilft.

Die Schicht beginnt jeden Donnerstag gegen 10 Uhr. Zu den Aufgaben zählen das Vorsortieren der Spenden, denn oft sind Teile der Ware etwa bereits verschimmelt und deshalb nicht mehr weiterreichbar. Ab 12 Uhr erfolgt dann die Ausgabe an die rund 25 berechtigten Familien für diesen Wochentag. „Mir macht das viel Spaß, es ist abwechslungsreich und man lernt neue Leute kennen“, sagt Jennifer Timmermann. In der Werkstatt der Lebenshilfe am Mollplatz faltet sie sonst für Firmen unter anderem Kartons, bestückt Werkzeugkoffer oder zählt Dinge ab. Da fehlt häufig der soziale Kontakt zu anderen, der bei der Arbeit für die Tafel im Fokus steht. Entlohnt werden die Drei mit ihrem normalen Werkstattlohn.

„Die Arbeit bei der Tafel ist wie eine Art Brücke“, sagt Maike Monstadt vom Berufsbildungsbereich der Lebenshilfe. Sie kämen hier leicht in Kontakt, die Inklusion läuft von allein. Sollte sie einmal einen Fehler machen, sei das nicht so dramatisch. Außerdem sei die örtliche Nähe ausschlaggebend gewesen. „Hier arbeiten zwei soziale Gemeinschaften für bedürftige Menschen zusammen, das ist schon etwas Besonderes“, hebt Laura Karnstein, Öffentlichkeitsarbeit der Lebenshilfe, hervor.

„Das ist eine Win-win-Situation“, sagt auch Ingo Wessel, stellvertretender Geschäftsführer der Tafel. Ähnlich läuft das auch mit Mitarbeiter der Firma Lear, die einmal im Monat donnerstags aushelfen. Immerhin: Über 300 berechtigte Familien und Einzelpersonen kommen wöchentlich zu den sieben Ausgabestellen in der Stadt. Helfer werden deshalb immer gebraucht. Aktuell fehlen vor allem Unterstützer für die Montagsausgabe in Lennep.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort