Fußball Erhitzte Gemüter nach dem Kreisderby

Remscheid · Fußball-Bezirksliga: Hilgen gewinnt 3:2 gegen Türkgücü. Hasten chancenlos in Monheim. SV 09/35 bleibt Schlusslicht.

 Vollversammlung im Türkgücü-Strafraum. In dieser Szene kann Remscheids Keeper Ömer Kilit die Situation noch bereinigen. Dreimal musste er beim Derby in Hilgen aber dennoch hinter sich greifen.

Vollversammlung im Türkgücü-Strafraum. In dieser Szene kann Remscheids Keeper Ömer Kilit die Situation noch bereinigen. Dreimal musste er beim Derby in Hilgen aber dennoch hinter sich greifen.

Foto: Moll

TG Hilgen – Türkgücü Remscheid 3:2 (1:1) – Trotz empfindlicher Kälte ging es im Kreisderby hoch her. Die Gemüter erhitzten sich während der zwar wenig hochklassigen, dafür aber jederzeit spannenden und darum unterhaltsamen 90 Minuten mehrfach. Türkgücü-Trainer Emin Akgün giftete: "Der Schiedsrichter hat das Spiel für Hilgen entschieden, mehr brauche ich nicht zu sagen." Sein Gegenüber Marcus Banken tanzte derweil jubelnd mit seinen Spielern und war sich sicher: "Unser Sieg war total verdient."

Damit hatte er in Teilen Recht, denn die Gastgeber bestimmten zumindest über weite Strecken die Partie vor nur rund 50 Zuschauern auf der Kuno-Hendrichs-Anlage. Nach dem frühen 1:0 (16.) von Stephan Machill hatten Mario Färber (19.), Dimitri Pak (30.) und Alexander Meiswinkel weitere gute Möglichkeiten, um die Führung auszubauen. Der Gast fand dagegen zunächst nicht statt, zeigte dafür aber eine hohe Effektivität und erzielte durch Emre Akgün mit der ersten Chance das 1:1 (40.).

Im zweiten Abschnitt bot sich erst einmal das gleiche Bild: Hilgen blieb am Drücker und ging erneut in Führung, als Dennis Roda einen schlimmen Fehler von Türkgücü-Keeper Ömer Kilit nutzte (50.). Dann kam jedoch die Wende, als Hilgens Alexander Lange, der gerade ausgewechselt werden sollte, sich zurecht die Gelb-rote Karte wegen wiederholten Foulspiels abholte (55.). Jetzt wachte der Gast auf, nutzte seine numerische Überlegenheit zu Feldvorteilen und dem 2:2 von Emre Circir (67.), der aus 30 Metern unhaltbar traf. Keine 30 Sekunden später schlief dafür die komplette Hintermannschaft von Türkgücü nach einem Freistoß, den der eingewechselte Arkadiusz Flack zum 3:2 (68.) einschob.

Was folgte, waren noch wütendere Angriffe der Gäste und Chancen von Idris Circir per Kopf (80.) sowie Mustapha Ijfiri aus dem Gewühl (89.). Zudem reklamierten die Remscheider vergeblich zwei Strafstöße, wobei ein Vergehen gegen Emre Circir tatsächlich zumindest diskussionswürdig war (83.).

1. FC Monheim – Hastener TV 2:0 (0:0) – Beim souveränen Spitzenreiter war für den HTV, der gegen den Abstieg kämpft, nichts zu holen. Die Gäste wollten in der Defensive Beton anrühren, doch das gelang nur bis zur 67. Minute, als Nelson Freitag zur überfälligen Führung für Monheim traf. "Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen, doch das war unmöglich. Wir waren ja die gesamte Zeit nur mit Verteidigen beschäftigt", resümierte Hastens Trainer José-Ramón Flórez-Fernández nach Spielende.

Einen einzigen Torschuss aus rund 25 Metern zählte der Coach für sein Team. "Und der ging auch noch meilenweit daneben", sagte Flórez-Fernández, der mit der Leistung seiner Schützlinge trotzdem zufrieden war: "Wir haben uns mit einem dünn besetzten Kader und praktisch ohne echte Vorbereitung gut gegen den Tabellenführer gewehrt und keine Packung bekommen", lobte der Übungsleiter. Einen Treffer musste seine Mannschaft allerdings noch hinnehmen: Nach 85 Minuten besorgte der eingewechselte Onur Aydemir den Endstand.

VfB Solingen – SV 09/35 Wermelskirchen 2:1 (0:0) – Im Abstiegskampf hat es der Gast durch die unnötige Niederlage verpasst, das Tabellenende zu verlassen und einen ersten Befreiungsschlag zu landen. Dabei waren die Wermelskirchener von Beginn an die dominierende Mannschaft und zeigten trotz fehlender Vorbereitung eines ihrer besten Saisonspiele. Trainer Nenad Postic lobte: "Die Abwehr stand gut, das Problem war die mangelnde Chancenverwertung im Angriff." Das Unvermögen vor dem gegnerischen Gehäuse wurde kurz nach dem Seitenwechsel mit dem 0:1-Rückstand (51.) bestraft. Im weiteren Verlauf der Partie stellten die Wermelskirchener auf eine Dreierkette um, agierten damit noch offensiver, wussten allerdings ihre Überlegenheit nicht in Zählbares umzumünzen. Dem Gegentreffer zum 0:2 (89.), der nach einer eigenen Ecke durch einen Konter fiel, folgte nur noch der Anschlusstreffer durch Suchanoff nach einem feinen Solo (90.). In den Schlusssekunden kassierte Frohn (SV 09/35; Meckern) die Gelb-rote Karte. Postic: "Wir waren heute die klar bessere Mannschaft. Jetzt heißt es, den Mund abputzen und weiter nach vorne blicken."

(RP)
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