Rollhockey Brockmann nach dem Krimi von Zuschauer attackiert

Die Freude über den Einzug ins Pokal-Halbfinale war bei den Verantwortlichen von Rollhockey-Bundesligist IGR Remscheid leicht getrübt: Erst bekamen die Remscheider mit Spitzenreiter SK Germania Herringen die wohl schwerste Aufgabe für die nächste Runde zugelost, dann sorgte Dennis Müller für den unrühmlichen Höhepunkt des Pokalnachmittags. Müller, der in der IGR-Jugend ausgebildet wurde und momentan für Zweitligist SC Moskitos Wuppertal spielt, machte bereits während des Spiels verbal unangenehm auf sich aufmerksam – und verlor nach dem Schlusspfiff völlig die Fassung. Erst beschimpfte er IGR-Mitglieder, die mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren, dann attackierte er sogar den IGR-Vorsitzenden Gunther Brockmann. Die Folge: Ein Anruf bei der Polizei, die sich jedoch nicht mehr auf den Weg machte – Müller suchte schließlich das Weite.

Auch Thomas Ullrich musste während und nach dem Pokalspiel Konflikte klären. Der Remscheider wurde vom Verband kurzfristig als Schiedsrichter eingesetzt, weil der Holländer Ton Sörensen nicht erschien. Damit pfiff Ulrich erstmals seit 1997 (damals gemeinsam mit Ex-IGR-Trainer Marcell Wienberg gegen Iserlohn) ein IGR-Spiel – wovon die Calenberger nicht gerade begeistert waren. "Wenn man ein Spiel verliert, sucht man den Fehler selten bei sich selbst", fand Ullrich, der deutlich machte: "Wir Unparteiischen waren nicht an der Niederlage der Gäste Schuld."

Der Calenberger Junioren-Nationalspieler Leif Johansson war derweil nicht nur mit dem Schiedsrichtergespann unzufrieden: "Uns fehlte am Ende einfach die Konzentration, weil uns die Puste ausging. Wir können zu wenig wechseln und brauchen dringend Verstärkung."

Gunther Brockmann hatte das Theater um Dennis Müller und die Schiedsrichter schnell abgehakt und widmete sich wieder den wichtigen Dingen: "Wir wollen hinter der Halle eine Außenbahn bauen. Dazu müssen wir uns mit dem Sportamt und dem Gebäudemanagement zusammensetzen", erklärte der Remscheider: "Ich schätze, dass sich die Kosten für Boden und Zaun auf rund 40 000 Euro belaufen werden." Ein Testboden, der vor dem Pokalspiel verlegt worden war, wurde für gut befunden. "Jetzt leiten wir die nächsten Schritte ein", so Brockmann.

(RP)
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