SERIE SPORTLERWAHL Rekord-Verdächtige

SERIE SPORTLERWAHL · Die Wahl zur Sportlerin, zum Sportler und zur Mannschaft des Jahres 2009 bricht offenbar alle Rekorde: Bis gestern hatten schon rund 3000 Remscheider ihre Stimme per Coupon oder im Internet abgegeben - und die Abstimmung läuft noch bis zum 17. März. In einer dreiteiligen Serie stellt die Bergische Morgenpost die Nominierten vor. Aktuell die Männer.

Die fünf nominierten zur Wahl der Sportlers - Kategorie Männer
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Die fünf nominierten zur Wahl der Sportlers - Kategorie Männer

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Ob national oder international: Remscheids männliche Athleten haben im vergangenen Jahr für Furore gesorgt und die Stadt bei Welt-, Europa- oder Deutschen Meisterschaften würdig repräsentiert. Fünf von ihnen wurden für die Wahl zum Sportler des Jahres 2009 nominiert. Wer am 26. März bei der von Stadt, Sportbund und der Bergischen Morgenpost präsentierten "Nacht des Sports" die Nase vorne hat - darüber entscheiden die Bürger mit ihrem Votum.

Ein überaus erfolgreiches Jahr erlebte der Remscheider Schwimmer, der für die SG Bayer Wuppertal/Uerdingen/Dormagen startet. Beispiel Deutsche Meisterschaft in Berlin: In der offenen Klasse gab es für den 20-Jährigen Silber mit der 4x200m-Freistilstaffel sowie Bronze über 50m Kraul.

Edelmetall heimste Christoph Fildebrandt auch bei der Kurzbahn-DM in Essen ein: Im Finale über 50m Freistil wurde er in 21,79 Sekunden Zweiter. Die Teilnahme an der Kurzbahn-Europameisterschaft in Istanbul war ein weiterer Höhepunkt für Fildebrandt, auch wenn er dort nicht aufs Siegerpodest klettern konnte. In der 50m-Freistilstaffel schwamm er bereits im Vorlauf zusammen mit Marco di Carli, Thomas Rupprath und Dimitri Colupaev in 1:25,54 Minuten einen neuen Deutschen Rekord, den das Quartett im Finale sogar noch auf 1:24,34 Minuten verbesserte.

Im Vorjahr stand Daniel Schmidt nicht zur Wahl, erhielt stattdessen aber den erstmals ausgelobten "BM-Sportjoker" der Bergischen Morgenpost für außergewöhnliche Leistungen. In diesem Jahr ging kein Weg an der Nominierung des 23-jährigen Leichtathleten der Lüttringhausener "LTV-Runners" vorbei. Im Januar wurde er Nordrhein-Crossmeister, im März Westdeutscher Meister im Zehn-Kilometer-Straßenlauf. Im April belegte er bei der Deutschen Halbmarathon-Meisterschaft den 14. Rang und lief in 1.08:54 Stunden neue persönliche Bestzeit. Im Mai gewann er den Hückeswagener sowie den Wermelskirchener Stadtlauf und wurde im Juni beim Remscheider City-Lauf nur vom tansanischen Ausnahmeläufer Phaustin Baha bezwungen. Im Oktober folgte der Höhepunkt: Bei der 13. Auflage des Köln-Marathons lief Schmidt in 2.24:50 Stunden als 17. und damit schnellster Deutscher über die Ziellinie. Vor ihm landeten ausnahmslos Profis aus Kenia und Bahrain.

Wo die deutschen Fußballer in diesem Jahr für Furore sorgen wollen hat Bodo Monschau (53; Dokan Shotokan-Karate Remscheid) schon kräftig abgeräumt: Der Remscheider Karateka wurde in Durban/Südafrika zweimal Vize-Weltmeister in der Altersklasse der über 40-Jährigen. Besser war in den beiden Disziplinen Kata (Schaukampf ohne Gegner) und Kumite (Freikampf) nur der immerhin zehn Jahre jüngere Niederländer Gerrie van Tilburg. Monschau, der bei der Weltmeisterschaft zudem als Kampfrichter im Einsatz war, wird Südafrika auch aus einem anderen Grund in Erinnerung behalten: Als er am Kap die heranbrandenden Ozeanwellen filmen wollte und deswegen kurzzeitig nicht auf seinen Rucksack aufpasste, wurde dieser prompt gestohlen - und mit ihm die beiden gerade gewonnenen Silber-Medaillen...

Football scheint zum ansonsten eher sanften Wesen von Jens Vogt nicht zu passen. Doch das hält den 19-jährigen Abiturienten nicht davon ab, in seiner Sportart überaus erfolgreich zu sein - auch international. 2005 wurde er mit dem Nachwuchs-Team des AFC Remscheid Amboss NRW-Meister, nur ein Jahr später erhielt er die erste Berufung für den Kader des Landesverbandes.

Weil sein Talent auch den Bundesliga-Klubs nicht verborgen blieb, wechselte Vogt kurz darauf zu den Düsseldorf Panther, mit denen er 2007 prompt Deutscher Jugendmeister wurde. 2008 erhielt er schließlich erstmals die Einladung zu einer Sichtung für die Jugend-Nationalmannschaft - und wurde sogleich in den Kader für die Europameisterschaft in Sevilla berufen. Sein persönliches "Sommer-Märchen" endete mit dem Titelgewinn und fand 2009 seine Fortsetzung: Da stand der Tight End im deutschen Junioren-Kader bei der WM, der in den USA den fünften Platz belegte.

Der ambitionierte Reiter Kai Fiebig vom Vereinigten Reit- und Fahrverein Remscheid wurde 2009 Vizemeister des Deutschen Amateurchampionats in der Klasse S. Beim Bundesfinale in Leverkusen kam er auf seinem Pferd "Experte" auf Rang fünf und belegte damit in der Gesamtwertung den zweiten Platz. Um den Gesamtsieg kämpften 32 Teilnehmer, nur die acht Besten aus dem Normalumlauf durften in der Siegerrunde starten.

Dort blieb Fiebig ohne Fehler. Für das Bundesfinale hatte sich der 22-Jährige durch konstant gute Leistungen empfohlen, die ihn in der Gesamtrangliste des Amateurchampionats zunächst auf den dritten Platz brachten. Zuvor hatte Fiebig auch an der Landesmeisterschaft teilgenommen, die auf Gut Langfort in Langenfeld ausgetragen wurde. Wiederum mit "Experte" belegte er im Springwettbewerb den achten Platz in der Gesamtwertung.

(RP)
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