DOC Remscheid Politik begrüßt klares Bekenntnis des Investors zum Standort Lennep

Remscheid · Wieland Gühne (W.i.R.) sieht die Gefahr, dass die Stadtverwaltung durch Mangel an Professionalität die Pläne für das DOC noch vor die Wand fährt.

 SPD-Fraktionschef Hans Peter Meinecke.

SPD-Fraktionschef Hans Peter Meinecke.

Foto: Hertgen, Nico

Die erste Präsentation von Plänen für ein Designer-Outlet-Center (DOC) am Rande der Lenneper Altstadt durch den Investor McArthur Glenn ist bei der Politik auf ein unterschiedliches Echo gestoßen. Das wichtigste Signal der Veranstaltung im Remscheider Rathaus ist für Hans Peter Meinecke, Fraktionsvorsitzender der SPD, dass der Investor ein klares Bekenntnis zum Standort Remscheid abgegeben hat. Die Gefahr, dass er im letzten Moment noch abspringen könne, sieht Meinecke nicht mehr. Das ließe sich an der Bereitschaft von McArtur Glenn erkennen, Geld für Gutachten und Untersuchungen auszugeben. Er erinnerte daran, beim Standort "Blume" sei dies ganz anders gewesen.

"Das Interesse des Investors an Remscheid ist auch deshalb so groß, weil wir von allen Outlet-Centern, die im näheren Umkreis geplant sind, am weitesten sind", sagte Meinecke. Remscheid könne vor allem eine Bedingung erfüllen, mit der sich andere Städte schwertun: ein DOC-Standort in der Nähe der Innenstadt. Die Sorge, die Bezirksregierung in Düsseldorf könne den Plänen noch einen Strich durch die Rechnung machen, hat Meinecke nicht. "Es geht hier um die landesplanerische Anpassung von zunächst 15 000 Quadratmetern. Die Zustimmung bekommen wir", sagt Meinecke. Im Centro in Oberhausen würde fast jedes halbe Jahr eine solche Fläche genehmigt. Mögliche Einwände der Nachbarstädte hätten höchstens noch Auswirkungen auf das Sortiment. "Dann wird eben noch etwas an den Angeboten herumgefummelt", sagte Meinecke. Mit dem Investor werde nun intensiver über einen Kaufvertrag gesprochen. Jochen Siegfried, Fraktionsvorsitzender der CDU, gibt sich ebenfalls von der Ernsthaftigkeit des Engagements des Investors überzeugt. Er hofft, dass das Land die Stadt mit der Genehmigung nicht lange hinhalten werde. Wichtig sei auch, dass die Frage der Grundstückspreise bald entschieden sei. Dann könne man sehen, welche Summe zum Beispiel für den Bau des neuen Sportplatzes zur Verfügung stehe. "Auch in diesem Punkt muss die Landesregierung mitspielen, dass wir außerhalb der Schuldentilgung investieren dürfen", sagte Siegfried.

Für Wieland Gühne, Fraktionssprecher der W.i.R., war die Präsentation eine Enttäuschung. "Das einzig Konkrete ist die Tatsache, dass wir ein halbes Jahr hinterherhinken", sagte Gühne. Die Stadtverwaltung mache einen schlechten Job. Es fehle an professionellem Handwerkszeug, um ein solches Projekt zu managen. Bei Nachfragen zu einzelnen Projekten erhalte man nur nebulöse Antworten. Gühne hat Sorge, dass das DOC vor die Wand gefahren wird. Es sei kein Wunder, dass gerade in Lennep das Vertrauen schwinde. "Die anfänglich hohe Akzeptanz muss man pflegen durch klare Aussagen", sagt Gühne. Den Protest in Lennep habe sich die Verwaltung redlich erarbeitet.

(RP/ac)
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