Remscheid Musikschule bleibt erhalten

Remscheid · Die Pläne für eine Privatisierung der Musik- und Kunstschule sind vom Tisch. Die Verwaltung schlägt vor, die Festangestellten nach und nach durch Honorarkräfte zu ersetzen. Leiterstelle ist noch weiter unbesetzt.

 Ein Werkstattkonzert an der städtischen Musik- und Kunstschule. Um Geld zu sparen, wurde nicht ausgeschlossen, sie an einen privaten Betreiber zu verkaufen.

Ein Werkstattkonzert an der städtischen Musik- und Kunstschule. Um Geld zu sparen, wurde nicht ausgeschlossen, sie an einen privaten Betreiber zu verkaufen.

Foto: Nico Hertgen

Die Musik- und Kunstschule soll weiterhin ein städtisches Kulturinstitut bleiben. Einen entsprechenden Vorschlag wird Kulturdezernent Christian Henkelmann dem Kulturausschuss unterbreiten. Damit lehnt die Stadtverwaltung den vom Gutachter Peter Hellwig vorgeschlagenen Weg einer Privatisierung ab.

Das im vorigen Jahr ausgegebene Sparziel von 400 000 Euro, bei einem jährlichen Zuschuss von 800 000 Euro, wird nicht erreicht. Um Einsparungen in einer Größenordnung von etwa 210 000 Euro pro Jahr zu erzielen, sollen die festangestellte Musiklehrer nach und nach durch Honorarkräfte ersetzt werden. "Das ist ein Weg, den der frühere Leiter Thomas Holland-Moritz eingeschlagen hat und den wir weiter gehen wollen", sagt Kulturdezernent Christian Henkelmann.

Personalkosten sind gesenkt

Zwei Stellschrauben gibt es für die Musik- und Kunstschule, mit denen die Wirtschaftlichkeit verbessert werden kann. Zum einen sind es die Personalkosten. 36 Prozent des Unterrichts werden zurzeit von Honorarkräften erteilt. Das ist eine im Vergleich zu anderen Musikschulen hohe Quote. Seit 2002 gibt es an der MKS keine neuen Einstellungen mehr. Die MKS beschäftigt 16 festangestellte Lehrer, verteilt auf 11,2 Stellen. Alle sind seit mehr als 15 Jahren dabei. 2029 geht der Letzte in Rente.

Neben der Altersfluktuation gibt es weitere Instrumente, um die Kosten zu senken. Dazu zählt eine bessere Auslastung der hauptamtlichen Mitarbeiter. In einigen Fällen sind Zusatzdeputate gestrichen und die Ferienüberhänge abgebaut worden. Laut Henkelmann seien durch dadurch die Personalaufwendungen im vorigen Jahr um knapp 95 000 Euro gesenkt worden.

Wie viele hauptamtliche Mitarbeiter die MKS in Zukunft braucht, um den Betrieb zu managen, ist noch unklar. Genauso ungeklärt ist die Besetzung der Leiterstelle der MKS. Innerhalb der Stadtverwaltung soll ein Mitarbeiter abgestellt werden, der über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügt und zugleich eine Affinität zur Welt der Musik hat. Das ist bisher noch nicht geschehen.

Die zweite Stellschraube zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sind die Unterrichtsentgelte. Die Verwaltung schlägt vor, mehr Gruppenunterricht und weniger Einzelunterricht anzubieten. Laut Gutachter verdoppelt sich der Kostendeckungsgrad für den Unterricht bei einer Gruppe von fünf Schülern im Vergleich zu einem 45-minütigen Einzelunterricht. Der städtische Zuschuss pro Schüler lag 2009 bei 691 Euro.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort