Remscheid Landmarkt Kottsieper schließt

Remscheid · Lüttringhausen Der "Landmarkt Kottsieper" schließt nach Ostern seine Pforten. "Wir liegen einfach zu weit ab vom Schuss", sagt Inhaber Karl-Frieder Kottsieper auf Nachfrage der BM resigniert. Die erwarteten schwarzen Zahlen blieben aus. Trotz vieler Aktionen und rühriger Werbung sei der Markt ein Zuschussgeschäft. Weil sich jetzt noch eine geplante Standortverlagerung nicht verwirklichen lässt, bleibe nur die Schließung. Enttäuscht sei er von der Stadtverwaltung, sagte Kottsieper. Trotz mehrmaliger Bitten habe er von der Wirtschaftsförderung keinerlei Hilfe erhalten. "Die regionale Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten wird vom Land gefördert, aber vor Ort werden einem Steine in den Weg gelegt", meint Kottsieper.

Vor zehn Jahren gegründet

Vor zehn Jahren hatte sich der Lüttringhauser Landwirt entschlossen, den kleinen Laden am Hof "Einkauf auf dem Bauernhof" in einen Landmarkt zu erweitern. Dahinter steckt das Konzept, in Kooperation mit anderen Erzeugern regionale Produkte ab Hof zu verkaufen und gleichzeitig eine moderne Landwirtschaft zu präsentieren. Die Kartoffeln liefert beispielsweise ein Kollege, die Eier stammen vom eigenen Hof, wurden aber auch im näheren Umkreis vermarktet.

Rund 300 Quadratmeter Verkaufs- und Lagerfläche richtete er in Obergarschagen ein. 25 Mitarbeiter beschäftigt er. "Ihnen muss ich jetzt kündigen", berichtet Kottsieper. Ausschlaggebend für diesen Schritt war die Absage nach einer Bauvoranfrage. Weil der bisherige Standort versteckt liege und die Konkurrenz an der Lüttringhauser Straße am mobilen Verkaufsstand mit Obst und Gemüse aufwarte, habe er neben der Autowerkstatt Schlüter einen neuen Landmarkt bauen wollen. Dort besitzt die Familie eigene Ländereien. Ein Anbau von Erdbeeren und anderem Obst gleich neben dem Markt war geplant, um dem gewählten Konzept gerecht zu werden.

Die Entscheidung, diese Idee aufzugeben, sei der Familie schwer gefallen. Aber noch sei er offen für Alternativen. Aus zwei Gründen sei das Bauprojekt gescheitert, sagte Hans Gerd Sonnenschein, Chef der Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung. Zum einen lasse die Straßenbaubehörde (Straßen NRW) keine weitere Zufahrt an der viel befahrenen Bundesstraße zu. Zum anderen gebe es ein höchstrichterliches Urteil, wonach diese Art der Vermarktung nur an der Hofstelle erfolgen dürfe. Den Vorwurf fehlender Unterstützung der Wirtschaftsförderung weise er von sich: "Wir haben immer Probleme und mögliche Wege aufgezeigt."

(RP)
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