Heiligenhaus Wissenswertes über die Wehr

Heiligenhaus · Ist Feuerwehrmann wirklich ein Traumberuf? Was gibt es für Nachteile? Diesen Fragen ging die Jugendfeuerwehr Heiligenhaus bei ihrem letzten Übungsabend nach – mit professioneller Unterstützung.

 Dieser Watschelgang, den die Jugend schon lernt, ist auch ohne die über zehn Kilo schwere Ausrüstung anstrengend. Er hilft den Wehrleuten, sich in verrauchten Räumen tastend vorwärts zu bewegen.

Dieser Watschelgang, den die Jugend schon lernt, ist auch ohne die über zehn Kilo schwere Ausrüstung anstrengend. Er hilft den Wehrleuten, sich in verrauchten Räumen tastend vorwärts zu bewegen.

Foto: achim blazy

"Wenn ich groß bin, möchte ich Feuerwehrmann werden" pflegte Grisu, der kleine Drache, seinem davon nicht ganz so amüsierten Vater entgegenzurufen. Dass der Papa nicht so erfreut über den ungewöhnlichen Berufswunsch seines Sohnes war, lag sicherlich an seiner Rolle als Drache, die ja bekanntermaßen eher Feuer speien als Feuer löschen. Doch was sind tatsächlich die Gründe, die für den Traumberuf vieler kleiner Jungen sprechen? Was gibt es für Nachteile? Diesen Fragen ging die Jugendfeuerwehr Heiligenhaus bei ihrem letzten Übungsabend nach. Dazu hatte sie sich namhafte Unterstützung geholt.

Die interessierten Jugendlichen klärte Michael Poppe, selbst hauptamtlicher Feuerwehrmann in Heiligenhaus und zudem tätig als Lehrrettungsassistent, über die Vor- und Nachteile des Rettungssanitäters und des Rettungsassistenten auf. Wie komme ich an die Ausbildung? Was erwartet mich in dem Job? Welche Qualifikationen muss ich mitbringen? Und nicht zuletzt: Welche Perspektive habe ich mit diesen Ausbildungen und mit welchem Gehalt kann ich rechnen? Alle diese Fragen wurden mit Sachkenntnis und Leidenschaft für den eigenen Beruf dargestellt.

Um diese und weitere Fragen ging es auch im zweiten Teil. Dozent Dietmar Lorenz, Leiter der Werkfeuerwehr der Daimler AG in Düsseldorf, referierte über den neuen IHK-anerkannten Ausbildungsberuf des Werkfeuerwehrmannes bzw. der Werkfeuerwehrfrau. Bei Daimler selbst und bei einigen anderen großen Firmen hat man die Möglichkeit, sich nach einer erfolgreichen Bewerbung direkt als Werkfeuerwehrmann/-frau ausbilden zu lassen. Normalerweise ist eine abgeschlossene Ausbildung in einem "der Feuerwehr förderlichen Beruf", wie zum Beispiel Kfz-Mechatroniker oder Elektriker, erforderlich. Dort wird allerdings diese Voraussetzung nicht benötigt. Die Inhalte werden während der Lehre selbst vermittelt.

Ein ähnliches, in der öffentlichen Feuerwehr Nordrhein-Westfalen einmaliges Modell, bietet die Berufsfeuerwehr Düsseldorf an. DOrt kann man sich in einem zweistufigen Modell zum Feuerwehrmann/ zur Feuerwehrfrau ausbilden lassen. Wolfgang Ostuni, der Personalverantwortliche bei der Stadt Düsseldorf für die Berufsfeuerwehr, beantwortete alle Fragen zu diesem speziellen Modell, aber auch zu dem klassischen Ausbildungsweg.

Die Idee für so einen Berufsinformationstag kam von Michael Poppe, der über den Rettungsdienst bei der Feuerwehr informierte. Die Ausbilder in Heiligenhaus fanden die Idee super. Jugendfeuerwehrwart Christian Frisch: "Wir haben sofort gesagt, dass wir das machen sollten. Wenn sich nicht unter unseren Jugendlichen Interesse für das Berufsbild des Feuerwehrmannes findet, wo sonst?" Ostuni lobte das Interesse: "Ihr seid die ersten, die sich für das Thema bei mir gemeldet haben." Und vielleicht wird ja für manchen Jungfeuerwehrler das Hobby mal zum Beruf.

(RP)
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