Ratingen Stadt hat beim Personal viele Baustellen

Ratingen · Bei der Verwaltung sollen zumindest drei Verträge entfristet werden. Rund 20 Bau-Maßnahmen liegen auf Eis.

 Ratingen ist eine Stadt der Baustellen (hier die neue Mensa der Anne-Frank-Schule). Viele Projekte liegen wegen Personalnot bei der Stadt auf Eis.

Ratingen ist eine Stadt der Baustellen (hier die neue Mensa der Anne-Frank-Schule). Viele Projekte liegen wegen Personalnot bei der Stadt auf Eis.

Foto: Achim Blazy

Die Menschen im florierenden Stadtteil Ratingen Ost können ein trauriges Lied davon singen: Angekündigte Projekte seitens der Stadt harren seit Monaten, ja Jahren der Verwirklichung - so zum Beispiel der Umbau der vielbefahrenen Kreuzung an der Homberger Straße/Fester Straße/Balcke-Dürr-Allee. Bisher blieb vieles nur Theorie in Papierform, während Investoren ihre Pläne im Bereich des Schwarzbach-Quartiers massiv vorantreiben und dementsprechend Druck auf die Stadtspitze ausüben. Man will auf dem höchst attraktiven Areal in Ost schnell zu Potte kommen.

Unterdessen gab die Stadtverwaltung jetzt ein Papier heraus, das beispielhaft belegt, wie dünn das Eis im personellen Bereich ist. Es geht um die Abteilung "Hochbau" des Amtes für Gebäudemanagement, das aktuell über 19 technische Sachbearbeitungsstellen verfügt. Von diesen Stellen sind zehn dem Sachgebiet Gebäudeunterhaltung und neun dem Sachgebiet Neubau/Sanierung zugeordnet. Von diesen neun Stellen sollen drei entfristet werden.

Besonders bedeutsam ist die Feststellung der Verwaltung, dass rund 20 Projekte auch deshalb nicht starten können, weil die Personalkapazität fehle. Botschaft: Die Signale, die zum Bürger dringen, sind nicht gerade positiv.

Ratingen Ost bleibt bei den Planungen ein großer Schwerpunkt: Die Inbetriebnahme weiterer Baufelder im Schwarzbach-Quartier wird an die Fertigstellung notwendiger Verkehrskapazitätserweiterungen gekoppelt. Dies hatte die CDU bereits in einem Antrag 2017 gefordert. Dazu müssen Investor und Stadt gleichermaßen eine enge Zeitschiene einhalten. Als erste Maßnahme steht der Ausbau der Kreuzung Balcke-Dürr-Allee / Homberger Straße an, der aktuell nochmals etwas üppiger überplant wird und dieses Jahr in Angriff genommen werden müsse, so die Politik. Ob die Stadt dies hinbekommen wird, ist allerdings immer noch fraglich. Anwohner in Ost sind jedenfalls sehr skeptisch.

Für den heutigen Kreisel bei Esprit soll außer dem Umbau zu einer Kreuzung noch einmal intensiv ein Ausbau des Kreisverkehrs geprüft werden. Die Pläne, dort den Kreisel durch eine Kreuzung mit Ampeln zu ersetzen, war in der Bürgerschaft auf Kritik gestoßen. Hierzu könnte auch ein "Überflieger" für Fußgänger und Radfahrer in Betracht gezogen werden, hieß es im Bezirksausschuss Mitte.

Offenbar denkt man über eine besondere Lösung nach. Als äußerst positiv bewerteten die Mitglieder des Gremiums beim Hertie-Projekt die Öffnung des Düsseldorfer Platzes hin zur Altstadt und die Ansiedlung des Einzelhandels, vom Vollsortimenter bis hin zu kleineren Geschäften, der sich auf dem Gelände etablieren kann.

"Auch Fachgeschäfte mit Sortimenten bislang geringer Kaufkraftbindung verbessern den Branchenmix und die Attraktivität der gesamten Innenstadt - die Kombination wird Magnet-Wirkung haben", urteilte Gerold Fahr, Sprecher der CDU-Fraktion.

(RP)
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