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Jeder kann bei der Aktion mithelfen Förster Johannsen lässt Blumen blühen

Heiligenhaus · Das kennen viele: Samentütchen im Supermarkt kaufen, im eigenen Garten aussäen – und schauen, was passiert. Das funktioniert auch in großem Stil.

 Förster Hannes Johannsen mit einer Blumensamentüte, wie sie schon an Schulkinder verteilt wurden.

Förster Hannes Johannsen mit einer Blumensamentüte, wie sie schon an Schulkinder verteilt wurden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(köh) Wenn sich Politik und Verwaltung Gedanken um buntblühende Blumen machen, dann ist das ein der Sommersaison geschuldeter Einfall. Könnte man meinen. Ist aber in Heiligenhaus nicht so, auch wenn das Thema in eher furchteinflößende Wendungen verpackt wird: „Erweiterung von Blühflächen“ – das wäre nur eine davon. „Insektenförderung“ eine zweite staunenswerte Vokabel in diesem Zusammenhang. Aber bei der Theorie bleibt es nicht. Für den praktischen Teil sorgt Förster Hannes Johannsen, der auf starke Hilfstruppen setzen kann – die Heiligenhauser.

Der Forstexperte und Umweltpädagoge ist seinerseits um eine schöne Umschreibung für sein Projekt nicht verlegen, nennt das Ganze ein „Vier-Säulen-Modell“. Wer ihn kennt, wird ahnen, dass es ihm in der Sache wichtiger ist als in der Benennung. Zur Sache: In Heiligenhaus sollen stadteigene Flächen – wie vor Schulen – aufblühen. Kein Problem, da die Technischen Betriebe dank großzügigen Sponsorings über einen Schlepper verfügen, an den Fräsgerät angebaut werden kann. Das Einsäen größerer Flächen wäre damit eine vergleichsweise leichte Aufgabe. Das ist Säule eins. Säule zwei: „Am Waldmuseum gibt es bereits eine Probefläche“, sagt Johannsen. Hier gibt es praktische Anschauung. Und auch reichlich Insekten, die solcherart Förderung dankbar annehmen. Säule Nummer drei betrifft das Sponsoring. Auf diese Art könnten Landwirte entlohnt werden, die ihrerseits an Feldrainen Blumen einsäen – natürlich nicht gratis, sondern in Lohnarbeit. Nur kann die Stadt die Kosten nicht stemmen. Sehr einfach dagegen funktioniert Stufe vier. Etliche Heiligenhauser Schulklassen hat Johannsen bereits mit handelsüblichen Samentütchen zum Selbersäen ausgestattet.

Hier hat jeder Möglichkeit, ins Projekt einzusteigen. Demnächst soll es Samentütchen zum Abholen geben – das Bürgerbüro und die Buchhandlung Kotthaus & Beer nennt Johannsen als erste Anlaufstellen, weitere sollen sich möglichst anschließen. Das Ziel der Übung bringt er wieder auf einen hübschen Begriff. Es gehe darum, einen „Blühpunkt“ zu Hause zu schaffen.

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