Ratingen An mehreren Schulen herrscht Raumnot

Ratingen · Die Politik diskutierte erstmals über den Umzug der Regenbogen-Schule. Kurios: Es gibt rechnerisch zu viel Platz.

 So wie auf dieser Bildmontage soll ein Teil der städtischen Schulzukunft aussehen: Die Oberilper Grundschule Regenbogen zieht in die ehemalige Hauptschule am Sportfeld um.

So wie auf dieser Bildmontage soll ein Teil der städtischen Schulzukunft aussehen: Die Oberilper Grundschule Regenbogen zieht in die ehemalige Hauptschule am Sportfeld um.

Foto: Achim Blazy/Archiv

Nach vielen, teilweise erregten Diskussionen und einem Ortstermin befasste sich die Politik jetzt im Ausschuss für Bildung und Sport erstmals mit dem geplanten Umzug der Regenbogenschule. Dabei wurde eines deutlich: Raumnot gibt es auch an anderen Schulen. Das machte Christa Markus, Leiterin der Tersteegen-Grundschule auf der Sitzung deutlich: "Mit Ausnahme der Schulstraße haben wir auch an den anderen drei Grundschulen ähnliche Probleme wie die Kollegin in der Oberilp." So fehle in Hetterscheidt zum Beispiel ein geeigneter Raum für Fördermaßnahmen, Fachräume suche man ebenfalls vergebens. "Eltern- und Beratungsgespräche müssen wir in der Mensa führen", so Markus, die betonte, der Regenbogenschule durch ihre Ausführungen allerdings keine Steine in den Weg legen zu wollen. Ellen Schieferstein. Leiterin der Regenbogen-Schule hatte einen Hilferuf gestartet, weil ihre Schule nahezu aus allen Nähten platzt. Es gäbe keine Kunst- und Musikräume, der Sportunterricht könne nur äußerst eingeschränkt durchgeführt werden, weil zum Beispiel im Bewegungsraum Ballspiele verboten seien.

Thema war auch eine Äußerung von Bürgermeister Jan Heinisch, der erklärt hatte, es gebe im Stadtgebiet statistisch gesehen 2600 Quadratmeter zu viel Schulfläche und nur eine Schule habe ein Platzproblem. Die Statistik trüge allerdings, so Christa Markus. "Aus Sicht der Grundschulen stellt sich das anders dar."

Die Verwaltung informierte in der Sitzung auch über den Schulweg, den die Kinder bewältigen müssten, wenn die Regenbogenschule in die Internationale schule ziehen sollte. Eine Gefahr sei nicht zu erkennen, schon jetzt sei dies ein Schulweg, hieß es. Den Panoramaradweg könne man allerdings nur schwerlich als Schulweg befürworten, da hier die Beleuchtung nicht ausreichend sei. Besonders hinter diesen Punkt hatten auch besorgte Eltern von Beginn an ein dickes Fragezeichen gesetzt. Man hält den Panoramaradweg grundsätzlich für unbrauchbar als Schulweg. Damit ist das Problem aber nicht gelöst. Eine Ortsbuslinie für den Weg zur Internationalen Schule lehnte man in der Verwaltung ab: "Zu teuer."

Unabhängig von den Beratungen in den Fachgremien hält sich der Unmut unter den Oberilpern. Zuletzt war man in der Stadtteilzeitschrift hart mit dem Beginn des Umzugsverfahrens ins Gericht gegangen. Die Befürchtungen gehen dahin, dass der Stadtteil einen wichtigen Teil seiner Infrastruktur verliert, wenn die Grundschule schließt. Nach wie vor steht eine Forderung der Vorsitzenden der Bürgergemeinschaft, Heidi Busse, im Raum: "Wir möchten unsere Ratsvertreter und unseren Bürgermeister darauf stoßen, dass es bei der Umsiedlung einer Schule nicht nur um das Verschieben einer Immobilie geht."

(RP)
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