Handball SG Ratingen rutscht in Zweibrücken aus

Zweibrücken · Der Handball-Drittligist verliert 25:27 und muss im Schneetreiben nach Hause fahren. Müller war zu stark.

 René Zobel versucht, sich gegen die Zweibrücker Abwehr durchzusetzen.

René Zobel versucht, sich gegen die Zweibrücker Abwehr durchzusetzen.

Foto: Mario Moschel

Manchmal geht auch alles schief. Da sitzt die Mannschaft der SG Ratingen nach der Partie in der Dritten Handball-Liga beim SV Zweibrücken noch zusammen beim Essen. Währenddessen fällt draußen fast zehn Zentimeter Neuschnee. Die Rückfahrt in den Kleinbussen fällt dementsprechend rutschig, aber immerhin gefahrlos aus. Ausgerutscht sind die Ratinger einzig vorher - während des Spiels, das Zweibrücken 27:25 (13:12) gewann.

Es war wieder der Junioren-Nationalspieler Jerome Müller, den die SG nicht in den Griff bekam. 13 Tore erzielte der Torjäger im Hinspiel, dieses Mal waren es immerhin "nur" zwölf. "Wenn man allerdings bedenkt, dass sieben seiner Tore Tempogegenstöße waren, weiß man, dass wir im Angriff zu überhastet abgeschlossen haben", sagt Manager Bastian Schlierkamp.

Dass in der Offensive viele Fragezeichen aufkamen, lag vor allem an einer Personalie. Arthur Giela war nicht in Zweibrücken dabei. Der Rückraum-Torjäger hat sich im Training erneut den Finger gebrochen und wird vier bis sechs Wochen fehlen. "Wir sind inzwischen gefestigter als in der Hinrunde, aber das ist natürlich ein harter Schlag", sagt Schlierkamp. Ohne Giela tat sich die SG schwer, zumal auch Ben Schütte und Nico Helfrich krank auf der Bank saßen. 5:3 stand es trotz aller Widrigkeiten nach elf Minuten. Doch nach einer Auszeit der Zweibrücker gerieten die Löwen aus dem Konzept. Beim 9:8 erzielte Müller bereits sein sechstes Tor.

Bis zur Pause blieb es eng. Und auch danach setzte sich keine Mannschaft großartig ab. Bei 14:13 ging die SG in Führung - es war allerdings auch ihre letzte. Denn die Löwen bekamen mehr und mehr Probleme mit der aggressiven Deckung der Gastgeber, die ihrerseits ihre Konter eiskalt ausnutzte. Nach dem 21:20 startete Zweibrücken einen 3:0-Lauf, von dem sich das Löwenrudel nicht mehr erholte. Wie schon gegen Krefeld in der Vorwoche kämpften sich die Ratinger noch einmal zurück ins Spiel, so dass es 30 Sekunden vor dem Ende 26:25 stand. Anders als die Krefelder nutzte Zweibrücken jedoch seinen letzten Wurf - das Spiel war aus. "Phasenweise war es mehr Krampf als Spiel", sagte Mike Schulz, der kurz vor dem Ende den Anschlusstreffer erzielt hatte. "Bedingt durch die personellen Probleme hat uns am Schluss aber auch einfach die Kraft gefehlt." Torhüter Mathis Stecken sah, dass seine Vorderleute "auf Jerome Müller keinen Zugriff bekommen haben. Die Tempogegenstöße haben uns dann das Genick gebrochen".

Trainer Richard Ratka haderte ein wenig mit vergebenen Chancen seiner Mannschaft. "Wir haben in der zweiten Halbzeit einen Siebenmeter und kurz darauf einmal frei vor dem Tor verworfen. Mit den beiden Treffern hätten wir sicherlich wenigstens Unentschieden gespielt", sagte Ratka. "Letztlich waren wir zwar immer dran, aber eben auch nicht mehr."

(RP)
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