Blitzschach-Turnier im Bürgerhaus Schnell überlegen und handeln

Radevormwald · Die Konzentration war im Mehrzweckraum des Bürgerhauses gestern Vormittag greifbar. 16 kluge Köpfe trafen sich auf Einladung des Schachvereins Radevormwald zum vorweihnachtlichen Blitzschach. Bei dieser Art des Schachspiels kommt es auf Schnelligkeit an, denn jeder Spieler hat pro Spiel nur fünf Minuten Zeit.

 16 Spieler maßen sich beim Blitzschach-Turnier im Bürgerhaus.

16 Spieler maßen sich beim Blitzschach-Turnier im Bürgerhaus.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Während die Zeitmesser die schwindende Zeit anzeigen, muss man einen kühlen Kopf bewahren, die Taktik des Gegenübers verstehen und jeden Zug so zeiteffektiv wie möglich durchführen. Michael Christmann, der Vorsitzende des Schachvereins, weiß, wie herausfordernd Blitzschach seien kann. „Hier geht es wirklich um Zeit. Und wer Zeit verliert, gerät schnell in eine ungünstige Situation“, sagt er. Wenn jeder gegen jeden spielt, entstehen auch immer wieder ungleiche Paare, wie zum Beispiel bei der Partie zwischen Marvin Koch und Frank Havemann. Während Frank Havemann schon über 40 Jahre Schach spielt, hat Marvin Koch den Denksport erst vor sieben Jahren für sich entdeckt. Obwohl dem Jugendlichen eine gute Eröffnung gelingt, sieht es nach wenigen Zügen schlecht für ihn aus. Gegen Frank Havemann hat er keine Chance. Spaß machen solche Partien trotzdem. „Man kann viel lernen, wenn man den Gegner aufmerksam beobachtet“, sagt Marvin Koch. Gehemmt hat ihm aber nicht nur der Zeitdruck, sondern auch gegen seinen Schachlehrer zu spielen. „Ich habe Marvin Schach beigebracht. Zwischen Schachlehrer und Schachschüler gibt es immer eine respektvolle Haltung“, sagt Frank Havemann.

Zügig ging diese Partie zu Ende. Jeder Spieler rückte einen Platz weiter, und am Ende der Tischreihe saßen sich Ingo Zöltzer und Thomas Mau gegenüber. Sie gehören zu den besten Spielern des Vereins und lieferten sich ein temporeiches Spiel. Die ersten Züge liefen wahnsinnig schnell ab, beide versuchten der Taktik des anderen vorzugreifen. Doch nachdem Thomas Mau einen wichtigen Bauern einbüßen musste, konnte er Ingo Zöltzer nicht mehr aufhalten. Ingo Zöltzer trieb den König seines Gegners in eine Sackgasse. „Ich habe ihn ganz klassisch matt gesetzt. Nachdem er eine zentrale Figur verloren hat, war die Verteidigung des Königs eigentlich schon nicht mehr möglich“, kommentierte Ingo Zöltzer die Schachpartie gegen Thomas Mau. Der wiederum empfindet Blitzschach als wahre Herausforderung. „Man muss wirklich sehr schnell überlegen und handeln. Ich habe zu viel Zeit bei dieser Partie verloren.“ Während sich Thomas Mau und Ingo Zöltzer schon zurücklehnten, lief das Spiel zwischen Frank Havemann und Andre Stracke noch.

Zwischen 10 und 13 Uhr brüteten die 16 Schachspieler über ihre Figuren und stellten sich 15 verschiedenen Gegner. Sieger des Tages war Frank Havemann, Ingo Zöltzer belegte den zweiten Platz, Ivan Bobanac wurde Dritter.

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